Je weiter nördlich man in Argentinien
kommt, desto dichter wird die Musikszene – so schien es uns
zumindest. Aus Gabriels unerschöpflichen Plattenbeständen kenne ich
viele Melodien und Text-Fragmente, die in meinen Vorstellungen
irgendwo nach Lateinamerika gehören, die aber – so stellt sich
heraus – alle aus Argentinien stammen. Dazu gehören Ohrwürmer,
wie das Lied von Catamarca, das wir im entsprechenden Kapitel schon
zitiert haben. Als wir – vor vielen Jahren – in Peru ins
Andenhochtal von Cajamarca kamen, fühlte ich mich schon an das Lied
erinnert und sang „Paisajes de Cajamarca ...“ vor mich hin, aber
damals belehrte mich Gabriel, dass es sich um CaTAmarca in
Argentinien handele.
Ein anderer Ohrwurm erinnert daran, wie wenig ein Mann ohne Pferd in Montiel wert ist („de poco vale un paisano, sin caballo y en Montiel“ - ein Text, in dem heutzutage das Pferd sicherlich durch einen Jeep ersetzt werden müsste. Montiel liegt irgendwo in der Pampa, nördlich von Santa Fe, und wir haben es uns verkniffen, wegen des Liedes dorthin zu fahren. Aber in Salta sind wir nun im Kernland der argentinischen Folklore, der sehnsüchtigen, schmalzigen oder auch kernigen Gaucholieder, die in Variationen weiterleben und im Rhythmus des Chamamé, des Zamba (der nichts mit dem brasilianischen Samba zu tun hat) oder der Chacarera gesungen werden.
Ein anderer Ohrwurm erinnert daran, wie wenig ein Mann ohne Pferd in Montiel wert ist („de poco vale un paisano, sin caballo y en Montiel“ - ein Text, in dem heutzutage das Pferd sicherlich durch einen Jeep ersetzt werden müsste. Montiel liegt irgendwo in der Pampa, nördlich von Santa Fe, und wir haben es uns verkniffen, wegen des Liedes dorthin zu fahren. Aber in Salta sind wir nun im Kernland der argentinischen Folklore, der sehnsüchtigen, schmalzigen oder auch kernigen Gaucholieder, die in Variationen weiterleben und im Rhythmus des Chamamé, des Zamba (der nichts mit dem brasilianischen Samba zu tun hat) oder der Chacarera gesungen werden.
In der "Casona del Molino" / Patio de "La Casona del Molino", la más auténtica peña folklórica de Salta |
Für Liebhaber ein Lied, das zu Salta
gehört:
http://letras.mus.br/los-chalchaleros/841335/
Text und Video, in dem die Chachaleros
beim Festival in Cosquin die Zamba „Campanitas“ singen;
La gente de baile está. Sind die Leute beim Tanz
Con chicha y patas de cabra, Mit Chicha und Ziegenfüssen
Hasta el alba bailará; werden sie bis in den frühen Morgen tanzen
Mientras que de un pobre mozo, Während ein armer junger Mann
Cantando esta humilde zamba va. Diese schlichte Zamba singt.
Se casa la niña linda, Es heiratet das hübsche Mädchen
De la estancia el gavilán, von der Estancia „El Gavilan“
Con un pueblero muy rico, einen sehr reichen "Dörfler"
Que vino del tucumán; gekommen aus Tucumán.
Mientras que de un pobre mozo, Während ein armer junger Mann
Cantando esta humilde zamba va. Diese schlichte Zamba singt.
Al ver su prenda perdida, Als er seinen Schatz verloren sah
Montó en su flete alazán. Stieg er auf seinen Falben
Ató la guitarra a los tientos, und band die Gitarre an die Zügel,
Para no volver jamás. um niemals zurückzukehren
Mientras que se iba alejando, Und während er sich entfernte
Cantando esta humilde zamba va. sang er diese schlichte Zamba.
Campanitas de mi pueblo, Glocken meines Dorfes
Que están tocando; tocando están. Läuten, läuten ….
Ein fröhlicher „Vogel“
Am nettesten von allen Museen in Salta
ist das 1-Zimmer-Folkloremuseum von „Pajarito Velarde“. Das war
ein Bankangestellter (1895-1965), der sein kleines Häuschen mit nur
einem Wohnraum plus Schlafalkoven zum Zentrum der lokalen
Künstlerszene gemacht hat. Die fröhliche, runde Museumshüterin
erzählt uns viele Details, aus denen auch ersichtlich wird, dass der
Herr wohl das meiste Geld für Wein und Bewirtung der jeden Abend bei
ihm feiernden Künstlerszene ausgegeben hat. Auch die ja bis heute in
Salta große Folkloremusik-Szene war bei ihm zu Hause. Warum er den
Beinamen „Pajarito“ (Vögelchen) hatte, erinnere ich nicht, aber
uns werden Briefe gezeigt, auf denen statt Anschrift lediglich ein
Vögelchen gemalt war, und die offensichtlich ihren Adressaten
erreicht haben.
Jeder Gegenstand in dem Haus hat seine
Geschichte, und Carol, die Bewahrerin von dem ganzen Sammelsurium,
bringt es fertig, uns in diesem 1-Raum-Museum eine gut eine Stunde
dauernde Führung zu verpassen, die nicht
langweilig wurde. Mit ihrem Diplom in „Soziale Kommunikation“
(was immer das ist, ich dachte, das mache ein jeder von uns täglich
…) fühlt sie sich glücklich, diesen Job zu haben und hat sich in
den drei Jahren, die sie das nun macht, schon voll mit dem Ort und
dem Thema identifiziert, sammelt historische Folklore-Aufnahmen,
archiviert die Plattensammlung des Museums und führt eine
Internetseite bei Facebook, wo sie auch immer wechselnde Aufnahmen
einstellt.
Su fama era tal, que le llegaban cartas con sólo un pajarito pintado en el sobre |
bzw. die offizielle
Seite des Museums (ohne Musik):
https://es-la.facebook.com/museo.pajaritovelarde
Fotos darf man IM Haus
nicht machen, Sammler könnten sonst auf irgendwas aufmerksam werden.
Dieses schon oft gehörte Argument belegt sie damit, dass bei einem
Einbruch, der sehr professionell gemacht war, nur bestimmte alte
Waffen verschwunden sind, sonst nichts. Na ja, was soll man da sagen
… Fakt ist, dass irgendein anderer Besucher längst Innenaufnahmen
gemacht und ins Internet gestellt hat, die man bequem kopieren kann
...
Zum Gedenken an Abel Mónico Saravia
Der Gefeierte (in einem Video) |
Die Technik hat alles furchtbar laut
eingestellt, was später, wenn elektrische Gitarren zum Einsatz
kommen, nervig wird. Aber zu Anfang ist es ok, obwohl der Ansager
sehr schreit. Zur Ansage von jeder Gruppe, die auftritt, hat er ein
kleines Gedicht gemacht, das er pathetisch vortägt, aber so wissen
wir, wen wir da vor uns haben. Und es treten doch nacheinander sage
und schreibe 15 Sänger oder Gruppen auf. Von 9 Uhr abends bis 2 Uhr
nachts satte schoene Musik, Zambas, Chacareras, Chamamés, Wainos …
und wie sie alle heissen. Es sind alles kräftige Männergesänge,
weit und breit keine Frau, musikalischer Ausdruck des harten
Landlebens, der Gaucho-Liebe, der Landschaft, in der die Menschen
hier leben. Eine Musik, die hier in Salta offenbar zu Hause ist und
auch von vielen gekannt und gepflegt wird. Unter dem Publikum ist
viel Jungvolk, es wird getanzt und mitgesungen.
Für mich immer wieder verblüffend ist
der Umgang mit den Kindern. Sie sind alle dabei, egal zu welcher
Tageszeit. Und da Argentinien (noch) viele Kinder hat (auf 1000
Einwohner werden im Jahr 17-18 geboren, in Deutschland sind es 8, in
Spanien 10), sind es viele. Und kein Mensch kümmert sich um sie. Sie
toben in Massen um Bühne und Sitzreihen, schreien und heulen, sausen
zu den Eltern (Coca-Cola tanken) und wieder zurück, belagern den
Spielplatz nebenan. Eigentlich ist es eine Freude, aber wenn man ein
Konzert hören will, muss ich zugeben, kann es auch störend sein,
besonders, wenn dir ein kleines Mädchen alle 3 Minuten beim Rein-
und Rausdrängeln in die Sitzreihe auf die Zehen steigt und ein
anderes direkt in der Reihe vor dir vor lauter Müdigkeit quengelig
und unleidlich wird. Die Eltern bleiben wirklich bewunderswert cool,
und nach Mitternacht lichtet sich das Spektrum etwas, ein Teil der
Kids gibt auf und legt sich auf Schösse oder Sitzbänke zum
Schlafen.
Die schicken Gauchos tanzen übrigens,
sie sind von der Gaucho-Vereinigung Güemes, und auch die Damen sind
gaucho-mäßig gekleidet und tragen ihre Trachten mit genauso viel
Stolz und Würde, wie die Damen der bayerischen Trachtenvereine ihre
Dirndl.
Die Musikgruppen spielen jede 3-4
Lieder, darunter eines des zu Ehrenden, erzählen wie stolz sie sind,
dass sie hier dabei sein dürfen und welche Verbindung sie zum großen
Doktor Abel Mónico hatten. Hätte man im Laufe des Abends in allen
Ansagen nur den Titel des Juristen weggelassen, wäre die
Veranstaltung schon 10 Minuten kürzer gewesen, aber auch Argentinier
lassen sich offenbar durch so einen Quatsch beeindrucken.
Die musikalischen Darbietungen sind
insgesamt toll, nur 2 Gruppen gefallen mir nicht so recht, und die
musikalische Anthologie dient uns zudem dafür, Gruppen und Namen
kennen zu lernen, so dass wir ein Kriterium für den Kauf von
Musik-CDs bekommen. Wir halten bis zum Schluss durch, wie etwa die
Hälfte des Publikums auf den zwischenzeitlich auch mal vollen
Zuschauerbänken im Parkett, denn als letzter, um halb zwei Uhr
nachts, tritt José Cafrune auf, der Bruder des 40-jährig bei einem
Unfall umgekommenen legendären Jorge Cafrune, der neben Mercedes
Sosa als Urvater der argentinischen Folklore gilt. Auch Jose war
immer Sänger, im Schatten des berühmten Bruders, aber er ist wohl
nie über die Grenzen Argentiniens hinaus bekannt geworden. In einem
Interview mit ihm, das Gabriel irgendwo gelesen hat, hat er erzählt,
dass der Bruder der fleißigere war, der ständig an sich und der
Folklore gearbeitet hat, aber er – José – habe immer das bessere
Gehör gehabt, habe eine Melodie gehört und nachgesungen … und so
singt der alte Mann dann auch, mit seiner klaren, jugendlichen
Stimme, mitten in der Nacht, alleine, mit seiner akustischen Gitarre,
der schreiende Ansager ist schon gegangen, aber der Sänger
fasziniert sein Publikum, erzählt, stimmt ein Lied nach dem anderen
an, und am Schluss singen alle mit (wir auch) bei der „Zamba de
Esperanza“, der „Zamba der Hoffnung“, die von den Militärs
verboten war und die der Bruder trotzdem beim großen Musikfestival
in Cosquin vorgetragen hatte.
http://letras.mus.br/los-chalchaleros/841335/#selecoes/194411/
Am letzten Abend
in Salta folgen wir dem Tipp von Carol aus dem Museum von
„PajaritoVelarde“ und begeben uns zum Abendessen zur „Casona
del Molino“. Das Taxi bringt uns weit an den Stadtrand, wo dieses
von außen unscheinbare Lokal liegt, das – dem Namen nach –
einmal das Haus eines Müllers war. Innen ist es ein
undurchdringbares Gewirr von Räumen und Höfen,
in fröhlichen Farben gestrichen und rustikal eingerichtet. Noch ist es nicht sehr voll, aber man weiß nicht so richtig, wo man sich niederlassen soll, denn es gibt keine Bühne. In der Casona (dem Landhaus) macht Musik wer will und wo er kann. Während wir essen hört man es 2 oder 3 Räume weiter singen, aber am Nachbartisch findet sich auch eine Gruppe von Freunden ein, von denen einige Gitarren dabei haben.
Und nachdem der Alkoholspiegel stimmt, beginnt auch diese Gruppe zu singen, und es gesellt sich dieser und jener dazu, man scheint sich in der Szene zu kennen, ergreift eine der Gitarren, spielt ein Stückchen auf und singt … Wenn man die Lieder kennt, kann man mitsingen, wenn nicht, wird mit-geklatscht, aber man kann auch einfach nur zuhören und seinen Wein schlürfen. Nicht alles, was man in den Weiten des Lokals hört, ist von ausgesuchter Qualität, aber alle Grüppchen, die sich im Laufe des Abends bilden, lassen spüren, dass sie Spass an der Musik haben, und dass die Folklore hier lebt.
De Cosquín a Salta
in fröhlichen Farben gestrichen und rustikal eingerichtet. Noch ist es nicht sehr voll, aber man weiß nicht so richtig, wo man sich niederlassen soll, denn es gibt keine Bühne. In der Casona (dem Landhaus) macht Musik wer will und wo er kann. Während wir essen hört man es 2 oder 3 Räume weiter singen, aber am Nachbartisch findet sich auch eine Gruppe von Freunden ein, von denen einige Gitarren dabei haben.
Und nachdem der Alkoholspiegel stimmt, beginnt auch diese Gruppe zu singen, und es gesellt sich dieser und jener dazu, man scheint sich in der Szene zu kennen, ergreift eine der Gitarren, spielt ein Stückchen auf und singt … Wenn man die Lieder kennt, kann man mitsingen, wenn nicht, wird mit-geklatscht, aber man kann auch einfach nur zuhören und seinen Wein schlürfen. Nicht alles, was man in den Weiten des Lokals hört, ist von ausgesuchter Qualität, aber alle Grüppchen, die sich im Laufe des Abends bilden, lassen spüren, dass sie Spass an der Musik haben, und dass die Folklore hier lebt.
De Cosquín a Salta
Ahora que he visto todo lo que hemos visto en este viaje, vislumbrado qué
es Catamarca, Tucumán, Jujuy; que he conocido el paisaje sudamericano que ha
inspirado tantas canciones, poesía, literatura, me pesa no haber hecho antes
este viaje, porque hasta ahora no he entendido bien lo que pensaba que había
entendido.
Antes de este viaje tampoco había oído nunca hablar de Cosquín. Cosquín es un pueblo cercano a
Córdoba en el que todos los años se celebra „El Festival“ del folklore
argentino. Hubieramos querido ir, pero tuvimos miedo: la dificultad del viaje,
las enormes distancias geográficas (estábamos a casi quinientos kilómetros de
allí), la dificultad de encontrar alojamiento. Y, además, la terrible organización
que en Argentina regula esta clase de eventos (llegar y no conseguir entrada,
por ejemplo, tener que guardar excesivas colas...). Finalmente vi dos o tres
sesiones retransmitidas por televisión y casi me alegré de no haber ido: la
cantidad de público era ingente, pero los folkloristas que oí no eran
precisamente Cafrune presentando a Soledad Bravo, como en 1965. Me parecio que
los ballets y performances tenían un aire un poco patriotero y una factura de
colegio de bachillerato, que entre las voces buenas que se podían oir había
mucha metralla, o sea, que había que tener suerte con la sesión y el día; y
luego, ese formato de campeonato o de concurso que tanto gusta en este
hemisferio sur (tanto en Chile como en Argentina) y que convierte cualquier
convocatoria etnico-cultural en un Festival del Duero o de Viña del Mar... o de
Cosquín!.
A medida que nuestro itinerario atraviesa el norte de Argentina en
dirección a Bolivia nos vamos topando con el folklore gauchesco, esas melodías de corte dulzón y pegadizo
que han restañado tantos momentos de mi vida, que me han dado ánimo, energía,
melancolía y alegrado tantas situaciones. Cantándolas a solas o con amigos, escuchándolas
a solas o acompañado, me han ayudado a expresar sentimientos, a conducir de noche,
a cruzar ratos de soledad, o simplemente han llenado de aire mis pulmones y
espantado a mis vecinos cuando las he cantado a plena voz, sin reparos ni
miramientos, como a mí me gusta. Es un folklore privilegiado, con un corpus de
ritmos que, aunque sea limitado, ha seguido siendo producido. A veces las sevillanas o las seguidillas se
asoman detrás de una chacarera. o el carnavalito la cueca muestran su lejano
parentesco con la jota. Es un folklore que se ajusta a mi interior bastante
bien y siempre seguiré escuchando.
Salta es su capital y su centro aglomerador. Su modo de superviviencia
son „Las Peñas“
El Sapo Cancionero en el Libro de visitas /Gästebuch im Museum |
Pajarito
Velarde y El
Museo del Folklore de Salta
Detalle del patio del Museo de Arte |
En Salta hay más de una docena de museos, algunos
importantes, otros menos, casi todos agradables de visitar sin mayor esfuerzo. La
mayoría son museitos alojados en casas coloniales donde, si no hay obra
artística, se expone mobiliario y objetos curiosos que ilustran la vida provinciana
en épocas pasadas. De todos, el de más
rico anecdotario es el Museo del Folklore, instalado en la casa de un tal Pajarito
Velarde. El alma del museo es su
directora y factótum, Carol, que es capaz de estar contando cosas de Pajarito
durante una hora manteniendo el interés, sin cambiar de habitación ni dejar
resquicio alguno al aburrimiento (recuerdo un museo parecido en Buenos Aires,
en la casa que fue de Carlos Gardel).
Patio del Museo del Floklore |
Pajarito Velarde (el mote parece que era
etopéyico) era un señorito salteño que hacia 1925 se fue a Buenos Aires a
estudiar abogacía y regreso con un título de „profesor“ de tangos. Tuvo un amor
no correspondido y no se quiso casar. Con el tiempo, las influencias de su
familia le proporcionaron un empleo de bancario y un tío suyo le dejó en
herencia esta casa de Puyrredón 108, en la que vivió más de 30 años. En ella se dedicó a ejercer su
particular mecenazgo y, entre francachelas, cantares y toques de guitarra,
prestó ayudas, procuró contactos y brindó alojamiento a grupos folklóricos y a
personalidades que llegaron atraídos por su renombre, como Atahualpa Yupanqui,
que durmió durante dos meses en el catre que hay en un rincón, Jorge Luis
Borges o León Felipe, que le dejaron poéticas dedicatorias en el libro de
visitas.
Borges se quedó "atónito y agradecido" en Salta, 1968 / Selbst Borges war Gast bei Pajarito Velarde |
Fundó en Salta dos periódicos musicales y con su amigo Eduardo Falú, ayudó
a nacer, en esta casa, a los primeros grupos folklóricos salteños: Los
Fronterizos y los Cantores del Alba. Fue acumulando un sinfín de objetos
curiosos que hoy son testimonio de su caracter, algunos son inocentes fetiches.
como el sombrero de Carlos Gardel o un yerbero para guardar coca hecho de los
genitales de un toro (de dos toros, dijo Carol, pero no entendí bien su razonamiento
porque aquello solo tenía una verga), armas... Otros más pastosos como el porrón
de beber aguardiente por un pitorro en forma de polla tiesa, perdón, de pene erecto,
que servía para el rito iniciatico en aquella cofradía de varones. La joya de
la casa, lo que le da valor de museo, es la impresionante colección de 1500 discos
de baquelita (los argentinos dicen „de
pasta“) en el que están casi todas las grabaciones de Carlos Gardel, entre
otros. Un formidable archivo musical.
Homenaje
a Abel Mónico Saravia
Dr. Abel Mónico Saravia |
Siempre
merece la pena leer el periódico local. Hace un par de días yo no sabía que
Jorge Cafrune tenía un hermano que canta mejor que él cantaba. En El Tribuno de
Salta había un larga entrevista con „José Cafrune“ porque el día anterior había cantado para
conmemorar la muerte de su hermano, 35 años atrás (creo). En el mismo periódico
se anunciaba su actuación en el homenaje anual que Salta hace al
abogado-poeta-cantor-folklorista Dr. Abel Mónico Saravia en el anfiteatro
Eduardo Falú, justo al otro extremo de donde nosotros vivimos.
Fuimos
andando hasta allí (unos cinco o seis kilómetros), de noche y por calles a
veces mal iluminadas, pero sin tener ni un solo segundo la menor sensación de inseguridad. Llegamos
al anfiteatro a las 9,30 de la noche, hora anunciada del empiece „por respeto a
los que tenían que trabajar al dia siguiente“, pero eramos los primeros, por lo
menos, los únicos. Nos aseguramos un buen sitio y una hora después, más o
menos, Argentinita Saravia, hija del prócer, dio comienzo a los agradecimientos
y a la presentación del mastodóntico programa: la viuda, seguramente
ancianísima, seguía el evento desde el balcón de su casa, frente al anfiteatro.
Por el
escenario desfilaron los mejores grupos de Salta y de Tucumán, hasta un total
de 17. cantando dos obras del maestro y una tercera propia. La técnica era
terrible (casi todos los eventos musicales que hemos presenciado en Artgentina adolecen
de excesivo volúmen, con altoparlantes desmesurados, como en los rodeos
americanos que salen en las películas) los altavoces tenían demasiada potencia y cuando los grupos jóvenes se
empleaban a fondo con las guitarras eléctricas (también en el folklore
argentino hay una generación moderna que choca con los puristas) no se podía
parar en la silla. Aguantamos a veces, a veces disfrutamos de las chacareras,
chamamés, zambas, carnavalitos y cuecas. Los cantantes eran realmente buenos. Cuando
más viejos mejor conectábamos con ellos, cuantos menos miembros tenía el grupo,
mejor se dejaban oír. Un par de grupos de baile amenizaban e invitaban al
público. Al final de la noche el anfiteatro estaba a rebosar. El último
cantante, a las dos de la mañana, fue José Cafrune.
José Cafrune |
Los Cafrune
Nunca se
tienen a mano los aparatos cuando se debieran tener. Nuestra nueva cámara de
video, no sé con qué intenciones la trajimos de viaje, dormía en casa y José
Cafrune es un tipo que no se prodiga. Es viejo, pero nadie sabe decir la edad
que tiene. Es el hermano menor y empezó con Jorge a cantar en un boliche que
tenía un tio suyo en Jujuy. Ambos descienden de emigrantes árabes (libaneses),
a los que en Argentina llaman „turcos“, como a los españoles „gallegos“. En la
entrevista del periódico hablaba muy claro: Jorge era muy estudioso, muy tenaz
con la guitarra, se pasaba el día practicando, pero tenía un oído y una técnica
trabajosos. Él en cambio, decía, oía una canción y podía repetirla en todos sus
acordes, pero no ha estudiado nunca música; no sabe leer una partitura, pero tiene
un oído privilegiado. Contaba los comienzos de Jorge Cafrune, primero en el
Festival de Cosquín, luego en Asunción (Paraguay): Resulta que en Asunción le
pidieron que fuera a festejar el aniversario de la Independencia, pero que
llevara a más gente, que no se presentara como estrella única. A Cafrune le
resultó imposible traer a otros porque todos estaban en Cosquín. De casualidad,
en un teatro de Buenos Aires, descubrió a Marito y lo llevó.
El Bagualero, una de las voces más famosas de Cosquín |
El éxito fue
fenomenal. Luego vinieron las giras por Europa y América y los dos años que
estuvieron cantando juntos, hasta que el niño perdió la voz. Mientras tanto,
también quiso presentarlo en Cosquín, pero las reglas tan estrictas del
festival impedían que un menor participara en él (es curioso por donde sale
otra vez la burocracia argentina). Cafrune, entonces, montó una carpa paralela
y en ella actuaba quien quería, acallando el renombre del teatro principal. Fue
una „bofetada“ pública.
En aquella
carpa,en 1978, en plena dictadura militar, Cafrune cantó la Zamba de mi
Esperanza, una canción prohibida por los militares. He preguntado y nadie ha
sabido explicarme el porqué de su prohibición. Alguien me dijo que fue debido a
que la „Esperanza“ aparecía en el título y porque su éxito en Europa había
proclamado la crueldad del régimen.
Jorge Cafrune
nunca fue un cantante „protesta", a
lo Lluis Llach o a lo Raimon, pero era combativo y directo en la presentación
de sus canciones, „galopeador contra el viento“. Recuerdo haberle oído en dos
recitales, uno en el Pio XII y otro en el San Juan. Con su voz me vuelve el
sabor de los veinticinco años, el salón abarrotado de gente y de humo, la
dureza del suelo en el que estábamos sentados, el placer de escuchar tan
bonitas melodías, el calor de las manos
de tanto aplaudir... Ya cantaba entonces la canción proscrita por los
militares.
En 1978,
actuando en su carpa de Cosquín. Cafrune
dijo: „Puesto que mi gente me la pide,
la voy a cantar aunque no esté permitida“. Y la cantó. El caso es que días
después, yendo a caballo hacia Yapeyú para depositar en la casa natal del General
San Martín un puñado de tierra que se había traído del sur de Francia, donde el
héroe está enterrado, una camioneta lo atropello y se dió a la fuga. Su hija
Yamila Cafrune, que también es cantante, dice que se hizo abogada para
esclarecer los hechos, pero que sus pesquisas llegaron a un punto muerto y, por
preservar su salud mental y la de la familia, prefirió dejarlo en un „mortal
accidente“. Sin embargo hay indicios de militares diciendo que „había que
matarlo para que sirviera de escarmiento“. Su hermano José, en cambio, disiente
porque, dice „Esos no hacían nada a medias y creían que una manzana podrida
pudre todo el cesto. Si lo hubieran matado ellos, habrían venido por mí también“.
José
Cafrune tiene una veneración por su hermano fuera de toda duda. En el homenaje
contó anécdotas y luego empezó a cantar. Ha sido un privilegio oírlo: canta
igual, pero mucho mejor, con una voz mejor timbrada, poniendo una atención al
decir la letra que me recuerda mucho a la que pone Caetano Veloso, dando
relieve al significado de cada palabra cantada, poniendo la música al servicio
del texto José Cafrune no cantó nada de Mónico
Saravia, sino una que Leonardo Fabio, Siendo desconocido. cantó en la carpa de
Cosquín: „Chiquillada“ y luego dos zambas, la que „solía cantar Jorge cuando la
distancia de casa le oprímia el corazón“
(A mi Tucumán querido) y otra, que coreó todo el anfiteatro, la „Zamba
de mi Esperanza“.
Durante
los dos o tres días que aún estuvimos en Salta busqué discos de José Cafrune en
todas las tiendas y en todos los kioskos: fue imposible encontrar nada.
Localicé a un viejo gallego que tiene un pequeño garito de música junto al
mercado y me dijo que „Josito“ solía ir por su tienda y que él tenía en casa
alguna cassete y algún LP muy viejos; pero que al hombre no le gustaba la publicidad
y no quería grabar ningún disco nuevo. Hablé con él bastante, incluso le compré
algunos discos (uno de Los Cinco Latinos con tangos y otro de Los Carabajales
para regalárselo a mi amigo Carlos) y me pidió que me pasara por allí al día
siguiente, que a lo mejor había suerte. Al día siguiente, antes de ir al
autobús que nos alejaría de Salta fuí por allí, pero me dijo bruscamente que no
tenía nada. Adios.