21. Februar 2013

Ay lunita tucumana, tamborcito calchaquí




Salta folkloristisch

Je weiter nördlich man in Argentinien kommt, desto dichter wird die Musikszene – so schien es uns zumindest. Aus Gabriels unerschöpflichen Plattenbeständen kenne ich viele Melodien und Text-Fragmente, die in meinen Vorstellungen irgendwo nach Lateinamerika gehören, die aber – so stellt sich heraus – alle aus Argentinien stammen. Dazu gehören Ohrwürmer, wie das Lied von Catamarca, das wir im entsprechenden Kapitel schon zitiert haben. Als wir – vor vielen Jahren – in Peru ins Andenhochtal von Cajamarca kamen, fühlte ich mich schon an das Lied erinnert und sang „Paisajes de Cajamarca ...“ vor mich hin, aber damals belehrte mich Gabriel, dass es sich um CaTAmarca in Argentinien handele. 

Ein anderer Ohrwurm erinnert daran, wie wenig ein Mann ohne Pferd in Montiel wert ist („de poco vale un paisano, sin caballo y en Montiel“ - ein Text, in dem heutzutage das Pferd sicherlich durch einen Jeep ersetzt werden müsste. Montiel liegt irgendwo in der Pampa, nördlich von Santa Fe, und wir haben es uns verkniffen, wegen des Liedes dorthin zu fahren. Aber in Salta sind wir nun im Kernland der argentinischen Folklore, der sehnsüchtigen, schmalzigen oder auch kernigen Gaucholieder, die in Variationen weiterleben und im Rhythmus des Chamamé, des Zamba (der nichts mit dem brasilianischen Samba zu tun hat) oder der Chacarera gesungen werden.


In der "Casona del Molino" / Patio de "La Casona del Molino", la más auténtica peña folklórica de Salta

Für Liebhaber ein Lied, das zu Salta gehört:

http://letras.mus.br/los-chalchaleros/841335/

Text und Video, in dem die Chachaleros beim Festival in Cosquin die Zamba „Campanitas“ singen;


En un pueblito de Salta                      In einem Dörfchen in Salta
La gente de baile está.                      Sind die Leute beim Tanz
Con chicha y patas de cabra,            Mit Chicha und Ziegenfüssen
Hasta el alba bailará;                         werden sie bis in den frühen Morgen tanzen
Mientras que de un pobre mozo,      Während ein armer junger Mann
Cantando esta humilde zamba va.   Diese schlichte Zamba singt.

Se casa la niña linda,                         Es heiratet das hübsche Mädchen
De la estancia el gavilán,                   von der Estancia „El Gavilan“
Con un pueblero muy rico,                 einen sehr reichen "Dörfler"
Que vino del tucumán;                        gekommen aus Tucumán.

Mientras que de un pobre mozo,      Während ein armer junger Mann
Cantando esta humilde zamba va.    Diese schlichte Zamba singt.

Al ver su prenda perdida,                   Als er seinen Schatz verloren sah
Montó en su flete alazán.                    Stieg er auf seinen Falben
Ató la guitarra a los tientos,                und band die Gitarre an die Zügel,
Para no volver jamás.                          um niemals zurückzukehren
Mientras que se iba alejando,            Und während er sich entfernte
Cantando esta humilde zamba va.     sang er diese schlichte Zamba.

Campanitas de mi pueblo,                  Glocken meines Dorfes
Que están tocando; tocando están.    Läuten, läuten ….





Das Wohnhaus von "Pajarito Velarde" / La casa de Pajarito Velarde


Ein fröhlicher „Vogel“

Am nettesten von allen Museen in Salta ist das 1-Zimmer-Folkloremuseum von „Pajarito Velarde“. Das war ein Bankangestellter (1895-1965), der sein kleines Häuschen mit nur einem Wohnraum plus Schlafalkoven zum Zentrum der lokalen Künstlerszene gemacht hat. Die fröhliche, runde Museumshüterin erzählt uns viele Details, aus denen auch ersichtlich wird, dass der Herr wohl das meiste Geld für Wein und Bewirtung der jeden Abend bei ihm feiernden Künstlerszene ausgegeben hat. Auch die ja bis heute in Salta große Folkloremusik-Szene war bei ihm zu Hause. Warum er den Beinamen „Pajarito“ (Vögelchen) hatte, erinnere ich nicht, aber uns werden Briefe gezeigt, auf denen statt Anschrift lediglich ein Vögelchen gemalt war, und die offensichtlich ihren Adressaten erreicht haben.


Su fama era tal, que le llegaban cartas con sólo un pajarito
pintado en el sobre
Jeder Gegenstand in dem Haus hat seine Geschichte, und Carol, die Bewahrerin von dem ganzen Sammelsurium, bringt es fertig, uns in diesem 1-Raum-Museum eine gut eine Stunde dauernde Führung zu verpassen, die nicht langweilig wurde. Mit ihrem Diplom in „Soziale Kommunikation“ (was immer das ist, ich dachte, das mache ein jeder von uns täglich …) fühlt sie sich glücklich, diesen Job zu haben und hat sich in den drei Jahren, die sie das nun macht, schon voll mit dem Ort und dem Thema identifiziert, sammelt historische Folklore-Aufnahmen, archiviert die Plattensammlung des Museums und führt eine Internetseite bei Facebook, wo sie auch immer wechselnde Aufnahmen einstellt.


bzw. die offizielle Seite des Museums (ohne Musik): https://es-la.facebook.com/museo.pajaritovelarde



Fotos darf man IM Haus nicht machen, Sammler könnten sonst auf irgendwas aufmerksam werden. Dieses schon oft gehörte Argument belegt sie damit, dass bei einem Einbruch, der sehr professionell gemacht war, nur bestimmte alte Waffen verschwunden sind, sonst nichts. Na ja, was soll man da sagen … Fakt ist, dass irgendein anderer Besucher längst Innenaufnahmen gemacht und ins Internet gestellt hat, die man bequem kopieren kann ...



Zum Gedenken an Abel Mónico Saravia


Der Gefeierte (in einem Video)
Es lohnt sich immer, die Lokalzeitung zu lesen. Gestern konnten wir ihr entnehmen, dass es abends aus Anlass des ??-ten Todetages von Abel Mónico Saravia ein Festkonzert geben würde, mit vielen Künstlern aus der Folk-Szene von Salta und gratis dazu. Wir finden das „Amphitheater“ (unter freiem Himmel) mit halbstündiger Verspätung und einem Marsch quer durch die Stadt, und grade als wir uns ein schoenes Plätzchen in den noch halb leeren Reihen gesucht haben, fängt es auch schon an. Mit einem kurzen Video über den zu Ehrenden, der offenbar fest im Establishment von Salta verankert war, Jurist und Politiker, aber auch Dichter, Sänger und Gaucho. Es stehen richtig viele Leute in Gaucho-Trachten rum – nicht in den alltäglichen Gaucho-Klamotten, die viele auf dem Land tragen, sondern in Festtagstracht. Auch der Ansager trägt sowas. Weite ¾ Hosen, ein knappes Jäckchen und Stiefel. Dazu gehört eine sorgfältig gefaltete Decke – der Poncho – über einer Schulter.



Die Technik hat alles furchtbar laut eingestellt, was später, wenn elektrische Gitarren zum Einsatz kommen, nervig wird. Aber zu Anfang ist es ok, obwohl der Ansager sehr schreit. Zur Ansage von jeder Gruppe, die auftritt, hat er ein kleines Gedicht gemacht, das er pathetisch vortägt, aber so wissen wir, wen wir da vor uns haben. Und es treten doch nacheinander sage und schreibe 15 Sänger oder Gruppen auf. Von 9 Uhr abends bis 2 Uhr nachts satte schoene Musik, Zambas, Chacareras, Chamamés, Wainos … und wie sie alle heissen. Es sind alles kräftige Männergesänge, weit und breit keine Frau, musikalischer Ausdruck des harten Landlebens, der Gaucho-Liebe, der Landschaft, in der die Menschen hier leben. Eine Musik, die hier in Salta offenbar zu Hause ist und auch von vielen gekannt und gepflegt wird. Unter dem Publikum ist viel Jungvolk, es wird getanzt und mitgesungen.


Für mich immer wieder verblüffend ist der Umgang mit den Kindern. Sie sind alle dabei, egal zu welcher Tageszeit. Und da Argentinien (noch) viele Kinder hat (auf 1000 Einwohner werden im Jahr 17-18 geboren, in Deutschland sind es 8, in Spanien 10), sind es viele. Und kein Mensch kümmert sich um sie. Sie toben in Massen um Bühne und Sitzreihen, schreien und heulen, sausen zu den Eltern (Coca-Cola tanken) und wieder zurück, belagern den Spielplatz nebenan. Eigentlich ist es eine Freude, aber wenn man ein Konzert hören will, muss ich zugeben, kann es auch störend sein, besonders, wenn dir ein kleines Mädchen alle 3 Minuten beim Rein- und Rausdrängeln in die Sitzreihe auf die Zehen steigt und ein anderes direkt in der Reihe vor dir vor lauter Müdigkeit quengelig und unleidlich wird. Die Eltern bleiben wirklich bewunderswert cool, und nach Mitternacht lichtet sich das Spektrum etwas, ein Teil der Kids gibt auf und legt sich auf Schösse oder Sitzbänke zum Schlafen.


Die schicken Gauchos tanzen übrigens, sie sind von der Gaucho-Vereinigung Güemes, und auch die Damen sind gaucho-mäßig gekleidet und tragen ihre Trachten mit genauso viel Stolz und Würde, wie die Damen der bayerischen Trachtenvereine ihre Dirndl.

Die Musikgruppen spielen jede 3-4 Lieder, darunter eines des zu Ehrenden, erzählen wie stolz sie sind, dass sie hier dabei sein dürfen und welche Verbindung sie zum großen Doktor Abel Mónico hatten. Hätte man im Laufe des Abends in allen Ansagen nur den Titel des Juristen weggelassen, wäre die Veranstaltung schon 10 Minuten kürzer gewesen, aber auch Argentinier lassen sich offenbar durch so einen Quatsch beeindrucken.



Die musikalischen Darbietungen sind insgesamt toll, nur 2 Gruppen gefallen mir nicht so recht, und die musikalische Anthologie dient uns zudem dafür, Gruppen und Namen kennen zu lernen, so dass wir ein Kriterium für den Kauf von Musik-CDs bekommen. Wir halten bis zum Schluss durch, wie etwa die Hälfte des Publikums auf den zwischenzeitlich auch mal vollen Zuschauerbänken im Parkett, denn als letzter, um halb zwei Uhr nachts, tritt José Cafrune auf, der Bruder des 40-jährig bei einem Unfall umgekommenen legendären Jorge Cafrune, der neben Mercedes Sosa als Urvater der argentinischen Folklore gilt. Auch Jose war immer Sänger, im Schatten des berühmten Bruders, aber er ist wohl nie über die Grenzen Argentiniens hinaus bekannt geworden. In einem Interview mit ihm, das Gabriel irgendwo gelesen hat, hat er erzählt, dass der Bruder der fleißigere war, der ständig an sich und der Folklore gearbeitet hat, aber er – José – habe immer das bessere Gehör gehabt, habe eine Melodie gehört und nachgesungen … und so singt der alte Mann dann auch, mit seiner klaren, jugendlichen Stimme, mitten in der Nacht, alleine, mit seiner akustischen Gitarre, der schreiende Ansager ist schon gegangen, aber der Sänger fasziniert sein Publikum, erzählt, stimmt ein Lied nach dem anderen an, und am Schluss singen alle mit (wir auch) bei der „Zamba de Esperanza“, der „Zamba der Hoffnung“, die von den Militärs verboten war und die der Bruder trotzdem beim großen Musikfestival in Cosquin vorgetragen hatte.

http://letras.mus.br/los-chalchaleros/841335/#selecoes/194411/



La Casona del Molino




Am letzten Abend in Salta folgen wir dem Tipp von Carol aus dem Museum von „PajaritoVelarde“ und begeben uns zum Abendessen zur „Casona del Molino“. Das Taxi bringt uns weit an den Stadtrand, wo dieses von außen unscheinbare Lokal liegt, das – dem Namen nach – einmal das Haus eines Müllers war. Innen ist es ein undurchdringbares Gewirr von Räumen und Höfen, 
in fröhlichen Farben gestrichen und rustikal eingerichtet. Noch ist es nicht sehr voll, aber man weiß nicht so richtig, wo man sich niederlassen soll, denn es gibt keine Bühne. In der Casona (dem Landhaus) macht Musik wer will und wo er kann. Während wir essen hört man es 2 oder 3 Räume weiter singen, aber am Nachbartisch findet sich auch eine Gruppe von Freunden ein, von denen einige Gitarren dabei haben.
 Und nachdem der Alkoholspiegel stimmt, beginnt auch diese Gruppe zu singen, und es gesellt sich dieser und jener dazu, man scheint sich in der Szene zu kennen, ergreift eine der Gitarren, spielt ein Stückchen auf und singt … Wenn man die Lieder kennt, kann man mitsingen, wenn nicht, wird mit-geklatscht, aber man kann auch einfach nur zuhören und seinen Wein schlürfen. Nicht alles, was man in den Weiten des Lokals hört, ist von ausgesuchter Qualität, aber alle Grüppchen, die sich im Laufe des Abends bilden, lassen spüren, dass sie Spass an der Musik haben, und dass die Folklore hier lebt.



De Cosquín a Salta

Ahora que he visto todo lo que hemos visto en este viaje, vislumbrado qué es Catamarca, Tucumán, Jujuy; que he conocido el paisaje sudamericano que ha inspirado tantas canciones, poesía, literatura, me pesa no haber hecho antes este viaje, porque hasta ahora no he entendido bien lo que pensaba que había entendido.  
Antes de este viaje tampoco había oído nunca hablar de Cosquín. Cosquín es un pueblo cercano a Córdoba en el que todos los años se celebra „El Festival“ del folklore argentino. Hubieramos querido ir, pero tuvimos miedo: la dificultad del viaje, las enormes distancias geográficas (estábamos a casi quinientos kilómetros de allí), la dificultad de encontrar alojamiento. Y, además, la terrible organización que en Argentina regula esta clase de eventos (llegar y no conseguir entrada, por ejemplo, tener que guardar excesivas colas...). Finalmente vi dos o tres sesiones retransmitidas por televisión y casi me alegré de no haber ido: la cantidad de público era ingente, pero los folkloristas que oí no eran precisamente Cafrune presentando a Soledad Bravo, como en 1965. Me parecio que los ballets y performances tenían un aire un poco patriotero y una factura de colegio de bachillerato, que entre las voces buenas que se podían oir había mucha metralla, o sea, que había que tener suerte con la sesión y el día; y luego, ese formato de campeonato o de concurso que tanto gusta en este hemisferio sur (tanto en Chile como en Argentina) y que convierte cualquier convocatoria etnico-cultural en un Festival del Duero o de Viña del Mar... o de Cosquín!.
A medida que nuestro itinerario atraviesa el norte de Argentina en dirección a Bolivia nos vamos topando con el folklore  gauchesco, esas melodías de corte dulzón y pegadizo que han restañado tantos momentos de mi vida, que me han dado ánimo, energía, melancolía y alegrado tantas situaciones. Cantándolas a solas o con amigos, escuchándolas a solas o acompañado, me han ayudado a expresar sentimientos, a conducir de noche, a cruzar ratos de soledad, o simplemente han llenado de aire mis pulmones y espantado a mis vecinos cuando las he cantado a plena voz, sin reparos ni miramientos, como a mí me gusta. Es un folklore privilegiado, con un corpus de ritmos que, aunque sea limitado, ha seguido siendo producido.  A veces las sevillanas o las seguidillas se asoman detrás de una chacarera. o el carnavalito la cueca muestran su lejano parentesco con la jota. Es un folklore que se ajusta a mi interior bastante bien y siempre seguiré escuchando.
Salta es su capital y su centro aglomerador. Su modo de superviviencia son „Las Peñas“


El Sapo Cancionero en el Libro de visitas /Gästebuch im Museum

Pajarito Velarde y El Museo del Folklore de Salta

Detalle del patio del Museo de Arte
En Salta hay más de una docena de museos, algunos importantes, otros menos, casi todos agradables de visitar sin mayor esfuerzo. La mayoría son museitos alojados en casas coloniales donde, si no hay obra artística, se expone mobiliario y objetos curiosos que ilustran la vida provinciana en épocas pasadas. De todos,  el de más rico anecdotario es el Museo del Folklore, instalado en la casa de un tal Pajarito Velarde.  El alma del museo es su directora y factótum, Carol, que es capaz de estar contando cosas de Pajarito durante una hora manteniendo el interés, sin cambiar de habitación ni dejar resquicio alguno al aburrimiento (recuerdo un museo parecido en Buenos Aires, en la casa que fue de Carlos Gardel).

Patio del Museo del Floklore
Pajarito Velarde (el mote parece que era etopéyico) era un señorito salteño que hacia 1925 se fue a Buenos Aires a estudiar abogacía y regreso con un título de „profesor“ de tangos. Tuvo un amor no correspondido y no se quiso casar. Con el tiempo, las influencias de su familia le proporcionaron un empleo de bancario y un tío suyo le dejó en herencia esta casa de Puyrredón 108, en la que vivió más de  30 años. En ella se dedicó a ejercer su particular mecenazgo y, entre francachelas, cantares y toques de guitarra, prestó ayudas, procuró contactos y brindó alojamiento a grupos folklóricos y a personalidades que llegaron atraídos por su renombre, como Atahualpa Yupanqui, que durmió durante dos meses en el catre que hay en un rincón, Jorge Luis Borges o León Felipe, que le dejaron poéticas dedicatorias en el libro de visitas.
Borges se quedó "atónito y agradecido" en Salta, 1968 /
Selbst Borges war Gast bei Pajarito Velarde
Fundó en Salta dos periódicos musicales y con su amigo Eduardo Falú, ayudó a nacer, en esta casa, a los primeros grupos folklóricos salteños: Los Fronterizos y los Cantores del Alba. Fue acumulando un sinfín de objetos curiosos que hoy son testimonio de su caracter, algunos son inocentes fetiches. como el sombrero de Carlos Gardel o un yerbero para guardar coca hecho de los genitales de un toro (de dos toros, dijo Carol, pero no entendí bien su razonamiento porque aquello solo tenía una verga), armas... Otros más pastosos como el porrón de beber aguardiente por un pitorro en forma de polla tiesa, perdón, de pene erecto, que servía para el rito iniciatico en aquella cofradía de varones. La joya de la casa, lo que le da valor de museo, es la impresionante colección de 1500 discos de  baquelita (los argentinos dicen „de pasta“) en el que están casi todas las grabaciones de Carlos Gardel, entre otros. Un formidable archivo musical.

Homenaje a Abel Mónico Saravia
Dr. Abel Mónico Saravia
Siempre merece la pena leer el periódico local. Hace un par de días yo no sabía que Jorge Cafrune tenía un hermano que canta mejor que él cantaba. En El Tribuno de Salta había un larga entrevista con „José Cafrune“  porque el día anterior había cantado para conmemorar la muerte de su hermano, 35 años atrás (creo). En el mismo periódico se anunciaba su actuación en el homenaje anual que Salta hace al abogado-poeta-cantor-folklorista Dr. Abel Mónico Saravia en el anfiteatro Eduardo Falú, justo al otro extremo de donde nosotros vivimos.
Fuimos andando hasta allí (unos cinco o seis kilómetros), de noche y por calles a veces mal iluminadas, pero sin tener ni un solo segundo  la menor sensación de inseguridad. Llegamos al anfiteatro a las 9,30 de la noche, hora anunciada del empiece „por respeto a los que tenían que trabajar al dia siguiente“, pero eramos los primeros, por lo menos, los únicos. Nos aseguramos un buen sitio y una hora después, más o menos, Argentinita Saravia, hija del prócer, dio comienzo a los agradecimientos y a la presentación del mastodóntico programa: la viuda, seguramente ancianísima, seguía el evento desde el balcón de su casa, frente al anfiteatro.

Por el escenario desfilaron los mejores grupos de Salta y de Tucumán, hasta un total de 17. cantando dos obras del maestro y una tercera propia. La técnica era terrible (casi todos los eventos musicales que hemos presenciado en Artgentina adolecen de excesivo volúmen, con altoparlantes desmesurados, como en los rodeos americanos que salen en las películas) los altavoces tenían demasiada  potencia y cuando los grupos jóvenes se empleaban a fondo con las guitarras eléctricas (también en el folklore argentino hay una generación moderna que choca con los puristas) no se podía parar en la silla. Aguantamos a veces, a veces disfrutamos de las chacareras, chamamés, zambas, carnavalitos y cuecas. Los cantantes eran realmente buenos. Cuando más viejos mejor conectábamos con ellos, cuantos menos miembros tenía el grupo, mejor se dejaban oír. Un par de grupos de baile amenizaban e invitaban al público. Al final de la noche el anfiteatro estaba a rebosar. El último cantante, a las dos de la mañana, fue José Cafrune.
José Cafrune

Los Cafrune
Nunca se tienen a mano los aparatos cuando se debieran tener. Nuestra nueva cámara de video, no sé con qué intenciones la trajimos de viaje, dormía en casa y José Cafrune es un tipo que no se prodiga. Es viejo, pero nadie sabe decir la edad que tiene. Es el hermano menor y empezó con Jorge a cantar en un boliche que tenía un tio suyo en Jujuy. Ambos descienden de emigrantes árabes (libaneses), a los que en Argentina llaman „turcos“, como a los españoles „gallegos“. En la entrevista del periódico hablaba muy claro: Jorge era muy estudioso, muy tenaz con la guitarra, se pasaba el día practicando, pero tenía un oído y una técnica trabajosos. Él en cambio, decía, oía una canción y podía repetirla en todos sus acordes, pero no ha estudiado nunca música; no sabe leer una partitura, pero tiene un oído privilegiado. Contaba los comienzos de Jorge Cafrune, primero en el Festival de Cosquín, luego en Asunción (Paraguay): Resulta que en Asunción le pidieron que fuera a festejar el aniversario de la Independencia, pero que llevara a más gente, que no se presentara como estrella única. A Cafrune le resultó imposible traer a otros porque todos estaban en Cosquín. De casualidad, en un teatro de Buenos Aires, descubrió a Marito y lo llevó. 

El Bagualero, una de las voces más famosas de Cosquín
El éxito fue fenomenal. Luego vinieron las giras por Europa y América y los dos años que estuvieron cantando juntos, hasta que el niño perdió la voz. Mientras tanto, también quiso presentarlo en Cosquín, pero las reglas tan estrictas del festival impedían que un menor participara en él (es curioso por donde sale otra vez la burocracia argentina). Cafrune, entonces, montó una carpa paralela y en ella actuaba quien quería, acallando el renombre del teatro principal. Fue una „bofetada“ pública.
En aquella carpa,en 1978, en plena dictadura militar, Cafrune cantó la Zamba de mi Esperanza, una canción prohibida por los militares. He preguntado y nadie ha sabido explicarme el porqué de su prohibición. Alguien me dijo que fue debido a que la „Esperanza“ aparecía en el título y porque su éxito en Europa había proclamado la crueldad del régimen.
Jorge Cafrune nunca fue un cantante „protesta",  a lo Lluis Llach o a lo Raimon, pero era combativo y directo en la presentación de sus canciones, „galopeador contra el viento“. Recuerdo haberle oído en dos recitales, uno en el Pio XII y otro en el San Juan. Con su voz me vuelve el sabor de los veinticinco años, el salón abarrotado de gente y de humo, la dureza del suelo en el que estábamos sentados, el placer de escuchar tan bonitas melodías, el calor de  las manos de tanto aplaudir... Ya cantaba entonces la canción proscrita por los militares.

En 1978, actuando en su carpa de  Cosquín. Cafrune dijo: „Puesto que mi gente  me la pide, la voy a cantar aunque no esté permitida“. Y la cantó. El caso es que días después, yendo a caballo hacia Yapeyú  para depositar en la casa natal del General San Martín un puñado de tierra que se había traído del sur de Francia, donde el héroe está enterrado, una camioneta lo atropello y se dió a la fuga. Su hija Yamila Cafrune, que también es cantante, dice que se hizo abogada para esclarecer los hechos, pero que sus pesquisas llegaron a un punto muerto y, por preservar su salud mental y la de la familia, prefirió dejarlo en un „mortal accidente“. Sin embargo hay indicios de militares diciendo que „había que matarlo para que sirviera de escarmiento“. Su hermano José, en cambio, disiente porque, dice „Esos no hacían nada a medias y creían que una manzana podrida pudre todo el cesto. Si lo hubieran matado ellos, habrían venido  por mí también“.
José Cafrune tiene una veneración por su hermano fuera de toda duda. En el homenaje contó anécdotas y luego empezó a cantar. Ha sido un privilegio oírlo: canta igual, pero mucho mejor, con una voz mejor timbrada, poniendo una atención al decir la letra que me recuerda mucho a la que pone Caetano Veloso, dando relieve al significado de cada palabra cantada, poniendo la música al servicio del texto  José Cafrune no cantó nada de Mónico Saravia, sino una que Leonardo Fabio, Siendo desconocido. cantó en la carpa de Cosquín: „Chiquillada“ y luego dos zambas, la que „solía cantar Jorge cuando la distancia de casa le oprímia el corazón“  (A mi Tucumán querido) y otra, que coreó todo el anfiteatro, la „Zamba de mi Esperanza“.


Durante los dos o tres días que aún estuvimos en Salta busqué discos de José Cafrune en todas las tiendas y en todos los kioskos: fue imposible encontrar nada. Localicé a un viejo gallego que tiene un pequeño garito de música junto al mercado y me dijo que „Josito“ solía ir por su tienda y que él tenía en casa alguna cassete y algún LP muy viejos; pero que al hombre no le gustaba la publicidad y no quería grabar ningún disco nuevo. Hablé con él bastante, incluso le compré algunos discos (uno de Los Cinco Latinos con tangos y otro de Los Carabajales para regalárselo a mi amigo Carlos) y me pidió que me pasara por allí al día siguiente, que a lo mejor había suerte. Al día siguiente, antes de ir al autobús que nos alejaría de Salta fuí por allí, pero me dijo bruscamente que no tenía nada. Adios.


17. Februar 2013

Concolorcorvo en/in Salta


Die Stadtgründung 1582 / Fundación de la ciudad en 1582

Concolorcorvo en Salta

Casi todas las ciudades importantes del norte de Argentina y de Bolivia, si no contaban con riqueza mineral, tuvieron su origen en las postas de correo y su principal industria era la cría de mulas para el transporte. En Salta y Jujuy, este negocio tenía gran importancia porque eran las primeras estaciones "suaves" tras la travesía del duro altiplano de Bolivia y Perú. En algún pasaje, dice  Concolorcorvo que la provincia de Tucumán (que englobaba los actuales norte argentino y sur boliviano) había más de medio millón de mulas. En Salta, concretamente, 60.000 y 4000 caballos:

Salta 1854 (Carlos Penuti)



La ferias de ganado mular
„Con el título de San Felipe el Real. Es ciudad célebre por las ferias que en ella se hacen todos los años, en febrero y marzo. Está situada al margen del valle de Lerma, en sitio cenagoso y rodeada toda de un foso cubierto de agua. Su entrada se hace por una calzada tan infeliz que no llega a cubrir el barranco, que aunque no tiene mucha extensión ni profundidad, la impide a todo género de bagajes en tiempo de lluvias, en el cual no se puede atravesar la ciudad a caballo porque se atascan en el espeso barro que hay en las calles, y así los pasajeros, en el referido tiempo de lluvias, tienen por más conveniente y aun preciso, atravesar a pie, arrimados a las casas, que por lo regular tienen unos pretiles no tan anchos y bien fabricados como en Buenos Aires, pero hay el impedimento y riesgo de pasar de una a otra cuadra. El valle, si no me engaño, tiene cinco leguas de largo y media de ancho. Todos es de pastos útiles y de siembra de trigo, y se riega todo con el surco de un arado. Sus colonos son robustos y de infatigable trabajo a caballo, en que son distrísimos, como todos los demás de la provincia.

...El principal comercio de esta ciudad consiste en las utilidades que reportan en la invernada de las mulas, por lo que toca a los dueños de los potreros, y respecto de los comerciantes, en las compras particulares que cada uno hace y habilitación de su salida para el Perú en la gran feria que se abre por el mes de febrero y dura hasta todo marzo, y esta es la asamblea mayor de mulas que hay en todo el mundo, porque en el valle de Lerma, pegado a la ciudad, se juntan en número de 60.000 y más de cuatro mil caballos para los usos que diré después. Si la feria se pudiera efectuar en tiempo de secas sería una diversión muy agradable; pero como se hace en el rigor de  las aguas, en un territorio estrecho y húmedo, causa molestia hasta los mismos interesados en ventas y compras, porque la estación y el continuo trajín de sesenta y cuatro mil bestias en una corta distancia, y su terreno por naturaleza húmedo, lo hace incómodo y fastidioso. Los que tienen necesidad de mantenerse en la campaña, que regularmente son los compradores, apenas tienen terreno para fijar sus tiendas y pabellones. 

En la gran feria de Salta hay muchos interesados. La mayor parte se compone de cordobeses y el resto de  toda la provincia, con algunos particulares que hacen sus compras en la campiña de Buenos Aires, Santa Fe, Corrientes y parte de la provincia de Cuyo; de modo que se puede decir que las mulas nacen y se crian en la campiña de Buenos Aires hasta que tienen poco más de dos años, lo que comúnmente se llama sacarlas del pie de las madres; se nutren y fortalecen en los potreros del Tucumán y mueren en el Perú. Los tucumanos dueños de potreros son hombres de buen juicio, porque conocen bien que su territorio es más a propósito para fortalecer este ganado que para criarlo, y los de las pampas tienen justos motivos para venderlo tierno...

La gente

 La gente plebeya de la ciudad, o, hablando con más propiedad, pobre, experimenta la enfermedad que llaman de San Lázaro, que en realidad no es más que una especie de sarna. Los principales son robustos, y comúnmente dueños de los potreros circunvecinos, en donde se hacen las últimas invernadas de las mulas. El resto es de mercaderes, cuya mayor parte, o la principal, se compone de gallegos. Las mujeres de unos y otros, y sus hijas, son las más bizarras de todo el Tucumán, y creo que exceden en la hermosura de su tez a todas las de América, y en particular en la abundancia, hermosura y dilatación de sus cabellos. Muy rara hay que no llegue a cubrir las caderas con ese preciado adorno, y por esta razón lo dejan conúmmente suelto o trenzado a lo largo con gallardía; pero en compesativo de esta gala es muy rara la que no padezca, de veinticinco para arriba, intumescencia en la garganta, que en todo el mundo español se llama coto (o bocio). 

Reisealtar /altar de viaje

En los principios agracia la garganta, pero aumentándose este tumor hace unas figuras extravagantes , que causan admiracón y risa, por lo que las señoras procuran ocultar esta imperfección con unos pañuelos de gasa fina, que cubren todo el cuello y les sirve de gala, como a los judíos el Sambenito, porque todos gradúan a estas madamas por cotudas, pero ellas se contentan con no ponerlo de manifiesto ni que se sepa su figura y grados de aumento, porque la encubren entre los pechos con toda honestidad. Todas y todos aseguran que esta inflamación no les sirve de incomodidad ni que por ella hayan experimentado detrimento alguno, ni que su vida sea más breve que la de las que no han recibido de la naturaleza esta injuria, que sólo se puede reputar por tal en los años de esplendor y lucimiento...





Los corrales potreros


Para encerrar las mulas de noche y sujetarlas de día, se hacen unos dilatados corrales, que forman de troncos y ramazón de los bosques vecinos; pero en solo una noche y parte del día hacen estos animales unas excavaciones que dejan dichos corrales inservibles, y así (sus dueños) los mudan cada dos o tres días para que sus mulas no se imposibiliten para hacer la dilatada jornada hasta el centro del Perú. Casi todos los muleros estaban en el error de que las mulas padecían  la epidemia del mal de vaso, de que se moría un considerable número. Otros que no tenían práctica, decían que era „mal del bazo“. Unos y otros se engañaban, porque se ha reconocido que las mulas que habían invernado en potreros cenagosos se les ablandaban mucho los cascos, porque inclinándose estos animales mucho a comer en los parajes húmedos, buscando los pastos verdes, se habituaban a residir en ellos.
 

Al contrario sucedía en los potreros secos y pedregosos, por donde pasaban las aguas que beben y buscan los pastos en los altos cerros y campiñas secas, que son los potreros más a propósito para las invernadas, para que las mulas se hagan a un ejercicio algo penoso y se les endurezcan los cascos y estén robustas  y capaces de  hacer un viaje hasta lo más interior del Perú.
Sabido ya el principal motivo porque se pierden muchas mulas en el violento arreo de la salida de Salta hasta entrar en los estrechos cerros del Perú por el despeo de las mulas, es conveniente advertir a los tratantes que no solamente se despean las que invernaron en potrero húmedo, sino todas las criollas de la jurisdicción, las cuales también se cansan por no estar ejercitadas en el trabajo, por lo que a las criollas de Buenos Aires y a las chilenas que han pasado a Córdoba, y de estos potreros a los de Salta, se les llama ganado aperreado, que es lo mismo que ejercitado en trabajo violento, y es el que aguanta más las últimas jornadas. También se cuidará mucho de que el capataz sean muy prácticos en el conocimiento de los pastos que no tengan garbancillo ni otra mala hierba. En los contornos de Mojo suelen criarse muchos que apetecen y comen con ansia las mulas, pero brevemente se hinchan y van cayendo muertas, gordas, sin que se haya encontrado remedio para este mal... 













Karte von Salta 1808; die Linie BCD zeigt einen projektierten Entwässerungsgraben (um die Wasser der Hügel EFG aufzufangen)
Mapa de Salta, 1808; la línea BCD muestra una zanja de desagüe proyectada para recoger las aguas de las colinas EFG


Was Concolorcorvo 1773 über Salta schrieb



Das heute nur mit dem touristischen Zunamen „die Hübsche“ versehene Salta hieß einst „San Felipe el Real de Salta“, so wie Tucuman (heute immer noch) eigentlich „San Miguel de Tucuman“ heißt und Jujuy „San Salvador de Jujuy“. „Heiliger Philip, der Königliche“ (oder der? Die Stadt, der Ort?) liegt auf der Postroute von Buenos Aires nach Lima, und Concolorcorvo und sein Begleiter landeten dort offenbar in derselben Jahreszeit wie wir, sprich in der Regenzeit.
Ausschnitt aus der Stadtansicht von Penuti (1854)


Der Schreiber lässt sich lang und breit darüber aus, in was für einer unglücklichen, sumpfigen Lage sich der Ort befinde, in diesem etwa eine halbe Meile breiten und 5 Meilen langen Tal (wobei die damals übliche Meile rd. 5,6 km lang war), umgeben von Wassergräben. Und gerade hier finde nun jedes Jahr in dieser Regenzeit, im Februar und März, wenn man vor lauter Matsch und Sumpf kaum vorwärtskäme, ein großer Markt statt, auf dem Leute aus allen Gegenden, speziell aus Cordoba, aber auch aus Europa und ganz America ein- und verkauften.


Darstellung der Lasttiere im 18. Jh. durch den bayerischen Jesuitenmissionar Florian Paucke; im oberen kann ich die altdeutsche Schrift nicht lesen, im unteren steht "Pacos oder Amida - Ein indianisch Schaff"
Respresentación de bestias de carga en el S. XVIII. Autor fue el misionero jesuíta bávaro Florian Paucke. El comentario de arriba, manustrito en alemán antiguo, no lo sabemos leer. En el de abajo pone: "Pacos o Amida - una oveja india"



Denn das Hauptgeschäft der Stadt bestand damals – so Concolorcorvo – darin, als Überwinterungsort der Maultiere zu dienen, die die Waren ab Ende der Regenzeit über die Berge von und nach Peru brachten. Der große Februar/März-Markt galt dem Warenumschlag, aber mehr noch dem Verkauf der Tiere. Der Schreiber berichtet, dass in dieser Zeit 60.000 Maultiere den Besitzer wechselten und dazu noch etwa 4000 Pferde.

Und dann beschreibt er im Detail, welch katastrophale Folgen die Bewegung von 64.000 Tieren in diesem Morast für Mensch und Tier zeitigt, wie schwierig es sei, ein trockenes Plätzchen für die Camps der Händler zu finden, und wie nett und fröhlich der Markt sein könnte, läge er nur in einer trockenen Jahreszeit.


Der Schreiber berichtet, dass in dem Hochtal (Salta liegt auf knapp 1200 m) Weizen und Mais gut gedeihen und dass Klima und mittlere Höhenlage sehr gut geeignet seien, um die als Fohlen aus Buenos Aires und niedrigeren Regionen gebrachten Maultiere hier kräftig und stark werden zu lassen. Wenn es nur nicht so sumpfig wäre … 


Die von ihm so angeprangerte Feuchtigkeit hat einen weiteren Nachteil: Sie ist auch Ursache für eine Erkrankung der Maultiere, die vielfach zu deren Tod führt. Während die Maultiertreiber dachten, es handele sich um eine Höhenkrankheit, und die Einheimischen aus einem Missverständnis mit der Aussprache heraus dachten, es sei eine Erkrankung der Milz, sieht Concolorcorvo es als erwiesen an, dass die Tiere an Infektionen der Hufe eingingen, die sie sich durch das dauerhafte Grasen in Feuchtgebieten zuzogen.



Doch schließlich schreibt er auch etwas Nettes über Salta bzw. die Menschen dort und fällt sogar ein wohlwollendes Urteil über die Frauen. Die Armen, na ja, die hätten sowas wie die Krätze, aber alle anderen, die spanischer Abstammung seien („Gallegos“ - alle Spanier heißen hier wie überall in Südamerika zumeist Galizier, weil das eine der Haupt-Auswanderungsregionen war), die seien recht robust und proper. Und die Frauen und ihre Töchter, das muss er zugeben, seien die speziellsten („las más bizarras“) der ganzen Region von Tucuman (Nordargentinien und Südbolivien). Ja, er lässt sich sogar dazu hinreissen zu sagen, sie überträfen alle anderen in ganz Amerika, was ihre Schönheit, ihre Haut und ihre Haarpracht beträfe. Die Haare kann er gar nicht genug loben: welche Fülle, welcher Glanz, sie reichen bei fast allen Frauen bis weit über die Hüfte herunter! Allerdings wiesen die meisten Frauen über 25 einen Kropf auf, der mit der Zeit ziemlich unschöne („extravagantes“) Formen annehmen könnte, die oft zu neugierigen Blicken und Gelächter führten. Sie trügen deshalb ständig feine Halstücher, so wie der Jude sein Käppi nie ablege. Denn weiter sei der Kropf offenbar nicht hinderlich und verkürze auch die Lebensdauer der Betroffenen nicht, weshalb sie insgesamt damit recht gut zurechtkämen.



So weit, was uns Concolorcorvo vor 250 Jahren von Salta erzählt hat. Der Markt erklärt, warum diese Stadt schon so früh so bedeutend war, den Sumpf hat man offenbar trockengelegt und das Jodproblem des Trinkwassers ist offenbar auch gelöst, denn wir haben keine Salteñas mit Kropf zu Gesicht bekommen. Und glücklicherweise ist ihnen die Haarpracht geblieben.