Die Reise nach Oruro
Die Freunde aus Cochabamba
hatten uns den Ausflug an den Salzsee von Uyuni wärmstens empfohlen,
und so hatten wir – erstmalig auf dieser Reise – schon länger im
Voraus eine 3-Tagestour an und um den Salzsee herum gebucht (und im
Vorhinein bezahlt). Es gab also kein Vertun, wir mussten am Samstag
Morgen in Uyuni abreisebereit sein.
Das bedeutete, La Paz am
Freitag Morgen zu verlassen, die 3 bis 4-Stunden Busfahrt bis Oruro
hinter uns zu bringen (das war etwa die halbe Strecke zurück
Richtung Cochabamba), und in Oruro wollten wir um 15:30 h einen Zug
nach Uyuni nehmen. DEN Zug! Diese Bahnstrecke wird 4x die Woche
befahren, und da die Strasse auf diesem Abschnitt nicht geteert ist,
sei der Zug vorzuziehen, wurde uns empfohlen. Ausserdem ist Zugfahren
schön. In Argentinien hatten wir es kein einziges Mal geschafft, mit
dem Zug zu fahren, denn dort sind alle Zugstrecken nach erfolgreicher
Privatisierung unter Menem in den 90er Jahren sukzessive wegen
Unwirtschaftlichkeit stillgelegt worden.
Hier in Bolivien war
es wohl umgekehrt. Die Zugstrecken wurden nationalisiert und dann
nach und nach stillgelegt, weil sich niemand um Erhalt und Wartung
kümmerte. Aber ein paar wenige gibt es noch. Zum Beispiel die
nach Uyuni. Vorsichtshalber hatten wir die Zugkarten schon in La Paz
gekauft – es gibt dort noch ein Büro der Bahngesellschaft, wenn es
uns auch einen ganzen Tag gekostet hatte, es zu finden.
So war die
Ausgangssituation. Mit Uyuni würden wir eine zweite Schleife durch
Bolivien beginnen, denn es liegt faktisch so südlich wie Tarija, wo
wir unsere Bolivienreise begonnen hatten, nur deutlich weiter
westlich, nahe der chilenischen Grenze, und sehr viel höher. Gabriel
hat ja was gegen das Planen, man verbaue sich damit viele
Möglichkeiten zu spontanen Entscheidungen, und ausserdem komme immer
was dazwischen. Wie weise! In diesem Fall war es der Name des
Flughafens von Oruro. Um den ging es schon seit Wochen. Der Flughafen
ist neu und sollte den Namen Juan Mendoza tragen, nach einem frühen
bolivianischen Luftfahrer, der aus Oruro stammt. Das
Regionalparlament hatte dann aber entschieden, dass der Flughafen
“Evo Morales” heissen sollte. Der Bevölkerung passte das nicht,
und es ging hin und her, die Situation spitzte sich zu, bis
schliesslich die gesamte Stadt von 235.000 Einwohnern beschloss, eine
unbefristete Streikaktion durchzuführen. Das sieht so aus, dass alle
Zufahrtsstrassen blockiert werden, nicht nur mit Streikposten,
sondern auch mit Steinen. Es geht nichts mehr rein in die Stadt und
nichts mehr raus. So war das seit Montag. In La Paz bekamen wir in
einem Restaurant am Mittwoch Abend keinen Fisch; es täte ihnen leid,
aber der käme aus dem Süden, und bei Oruro kämen ja seit Tagen
keine Lastwagen mehr durch.
Na prima! Wir wollten am
Freitag fahren. Am Donnerstag sollte verhandelt werden, aber die
Nachrichten meldeten keinerlei weissen Rauch. Am Donnerstag Abend vor
der Abreise sind wir zum Busbahnhof gegangen. Die Busunternehmen
waren zuversichtlich. Nehmt den ersten Bus in der Früh, der kommt
durch, da sind die Streikposten noch nicht vor Ort. Aber um 8:30 h
werden die Studenten alles sperren, bis dahin müsst ihr drin sein
(in der Stadt). Der erste Bus fuhr um 4:30 h. Welch Schock für uns
bequeme Rentner – die Nachtruhe mussten wir streichen. Unsere
Vermieter wollten uns einen vertrauenswürdigen Mitarbeiter mit Auto
schicken (“die Taxifahrer sind um diese Tageszeit nicht unbedingt
zu empfehlen ...”), der sollte uns um 4 zum Busterminal bringen.
Aber wie das so geht, er hat natürlich verschlafen, so dass wir uns
um 4:15 ein Taxi ranwinkten, das uns in 5 Minuten durch die
nachtschlafene Stadt zum Busbahnhof brachte. (Der Taxifahrer
seinerseits beklagte, wie unsicher es doch sei, in der Nacht Taxi zu
fahren). Im Busterminal wurde “OruroruroOrurororururu”
ausgerufen, wir sassen schnell im eisekalten Bus und hofften, dass es
auch schnell aus der Stadt rausginge. Aber Pustekuchen!
Reste der Strassenblockaden |
Der Bus war
zu leer, an jeder Ecke wurde gehalten und wieder “OruroruroOruro”
gebrüllt, oben in “El Alto” wurde sogar zweimal 20 Minuten
gehalten, um Fahrgäste einzusammeln, bis die Stadt aufgewacht und
der Bus schliesslich einigermassen voll war und es richtig losgehen
konnte. Unsere Nerven waren angespannt, denn es wurde immer später.
Der Gedanke, vor Oruro im Bus in einer Blockade festzusitzen, während
unser Zug abführe, war nicht besonders prickelnd. Was wir nicht
wissen konnten: die Verhandlung in Oruro hatte um 5:30 h morgens
schliesslich ein Ende gefunden; die Regierungstreuen hatten klein
beigegeben, Evo Morales soll gesagt haben, er habe nie gewollt, dass
irgendwas seinen Namen trage, und der Frieden war wieder hergestellt.
Man wird in Zukunft nach Oruro Juan Mendoza fliegen.
Wahrscheinlich
hat unser Busfahrer das im Radio gehört, denn er fuhr sehr
gemächlich gegen 8:30 h in die Stadt rein, überall lagen noch die
Steine der Blockaden, aber niemand hat uns aufgehalten.
La virgen del Socavón |
Oruro
Wir konnten unser Gepäck
am Bahnhof abgeben und hatten nun ungeplant und unerwartet fast einen
ganzen Tag in der Bergarbeiterstadt Oruro, von der wir kaum mehr als
die Geschichte mit dem Flughafen wussten, und – auch das aus der
Zeitung – dass man dort kürzlich eine besonders grosse Figur (45
m) der lokal verehrten Jungfrau der Bergarbeiter, der Virgen del
Socavón auf einen Berg gesetzt hatte. Als hätten die Leute keine
anderen Probleme!
Die Eleganz in Oruro hat einen Namen! |
Gabriel war auch der
Karneval von Oruro ein Begriff, der zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt
und mit ungemein aufwändigen Kostümen beeindruckt. Die
Karnevalsrituale drehen sich um den Teufel (“La Diablada”), der
in allen Aufmärschen auftaucht. Wir hatten überlegt, für die
Karnevalstage hierherzufahren, hatten aber angesichts des zu
erwartenden Menschenauflaufes (und der Quartiersknappheit) davon
abgesehen.
Das Mädel im Büro der Tourismus-Information gegenüber vom Bahnhof ist sehr nett und versorgt uns mit Stadtplänen. Es stellt sich aber schnell heraus, dass sie erst den zweiten Tag hier arbeitet und in ihrem Leben noch keinen Stadtplan von Oruro angesehen hat. Sie bringt mich zum Wahensinn, als sie den Stadtplan dreimal umdreht und mit dem Finger irgendwohin zeigt, wo etwas von “Bahn” steht, in der Hoffnung, dass das unser Standort ist. Ist es aber nicht. Gabriel muss mich bremsen, ich solle doch Gnade walten lassen mit dem armen Mädel. Er hat ja Recht, wir finden uns auch so zurecht. Aber die Tatsache bleibt, dass hier überall in den Touri-Büros die Inkompetenz regiert.
Das alltaegliche Chaos |
Das Zentrum von Oruro ist
nicht besonders gross und wirkt auf den ersten Blick leicht
chaotisch. Als wir an einer Ecke Müllberge fotografieren, hält eine
freundliche Frau an und lacht: “denken Sie dran, wir waren in
Streik – hier sieht es nicht immer so aus!”
“Die”
Haupt-Sehenswürdigkeit von Oruro ist das Minenmuseum. Es sind Zinn-
und Zinkminen, die hier viele Leute beschäftigen und die Basis für
die Industrie des Ortes bilden. Das Museum ist in einer aufgelassenen
Mine, im Hügel am oberen Ende des (ebenfalls auf rund 3800 m
liegenden) Ortes.
Dorthin lenken wir nach dem Morgenkaffee (bei einem
Palestinenser!) unsern Weg (schnauf!). Es stellt sich heraus, dass am
Fusse des Hügels die Wallfahrtskirche der Virgen del Socavón steht
(der Jungfrau der [Minen-] Stollen); und im Vorraum zur Kirche geht
es in den Zinnminen-Stollen des Museums.
Die Besichtigung ist nicht
anders, als die von inzwischen doch schon etwa zwei Dutzend anderen
Bergwerksmuseen, die ich zwischen Ruhrgebiet und Erzgebirge
angeschaut habe, aber ok, irgendwie müssen wir den Tag herumbringen.
Danach finden wir immerhin
ein ganz nettes vegetarisches Restaurant, in dem man freundlich mit
einem Anistee begrüsst wird und dann ganz leckere Anden-küche
vorgesetzt bekommt. Zur Verdauung wandern wir noch ein wenig durch
den Ort, bevor wir endgültig wieder am Bahnhof landen und unsere
Fahrt nach Süden beginnen.
Der nicht sehr lange Zug
steht im Bahnhof, und mehrere Touristen wie wir erklimmen ihn und
suchen ihre Plätze. Man hatte uns beim Kauf der Karten suggeriert,
dass wir lange vorher reservieren müssten und dass wir natürlich
die bessere Wagenklasse wählen sollten. Faktisch sassen nun alle
zwei oder drei Dutzend Touristen in den beiden Erste-Klasse-Wagen,
während die anderen Wagen ebenfalls sehr anständig ausgestattet und
so gut wie leer waren. Gabriel haderte anfangs mit unseren
reservierten Sitzen, da sie sich genau an einer Fenstersäule
befanden , was zum Rausschauen und Fotografieren lästig ist. Es
stellte sich aber heraus, dass unsere Sitze in der vorletzten Reihe
des Wagens waren und dahinter niemand mehr kam, so dass wir zwischen
mehreren Bankreihen hin- und herwechseln konnten wie wir wollten.
Die Sitze waren bequem,
die Mitreisenden dezent ruhig, und wir haben uns die ganze 7-stündige
Fahrt nicht weiter bewegt, noch nicht einmal bis zum Speisewagen.
Dabei mussten wir allerdings drei Vollzeit-Spielfilme über uns
ergehen lassen, darunter zum inzwischen dritten Mal “Schiffbruch
mit Tiger”, bei dem ich jetzt schon auswändig weiss, wann der
Tiger unter der Segelplane hervorbricht und brüllt.
Oruro heist so nach dem
Volksstamm der Urus, die den Landstrich südlich der Stadt bewohnen.
Wir hatten sie demonstrierend schon in La Paz kennen gelernt. In
Oruro selber sah man nicht viel von ihnen. Es ist ein sehr ländlicher
Stamm, der vom Fischfang und vom Quinua-Anbau lebt und weitgehend
subsistent ist. Während sie in Peru am Titicacasee leben (die mit
den schwimmenden Inseln), haben sie sich hier in Bolivien an die Seen
südlich von Oruro zurückgezogen; zuerst an den kleineren See
Uru-Uru, direkt im Anschluss an die Stadt, aber mehr noch an den
grösseren See Poopó, der sich südlich anschliesst. Durch dieses
Terrain würde unsere Zugfahrt gehen.
Unser Zug setzte sich
langsam in Bewegung und verliess die Aussenbezirke der Stadt, um sehr
schnell in sumpfiges Gelände am Seeufer einzufahren. Es ratterte
ziemlich und ich fühlte mich an eine Geschichte von Josts Vater
erinnert, der sich auf einer Fahrt mit der Zillertalbahn vor vielen
vielen Jahren einmal dadurch hervorgetan hat, dass er sich auf der
Fahrt durchs Zillertal erhob – seinen Flachmann hochhaltend, der
angesichts der ungeheizten Waggons ein unerlässlicher Begleiter war
– und laut verkündete, dass die Zillertalbahn wohl die einzige auf
der Welt sei, die noch mit viereckigen Rädern fahre. Nun, ich hätte
da ein Gegenbeispiel für ihn.
Anfangs ist die Fahrtstrecke nass und sumpfig, man sieht Flamingos
und Reiher, das Gelände ist flach, die Berge bilden eine Kulisse
weit im Hintergrund. Später rücken die Berge auf der einen Seite
näher, auf der anderen wird es trockener, sprich wir sind weiter vom
Ufer entfernt. Man sieht die einfachen Adobehäuschen der Urus, meist
vereinzelt, selten in Dörfern, dann immer wieder Felder mit Quinua,
mal gelb, mal rot (es gibt zig verschiedene Sorten), und Bauern, die
sie abernten. Dazwischen kommt aber auch immer wieder versalzenes
Gelände, weisse salzige Trockenränder, die einen sinkenden
See-spiegel markieren. Eine schöne, aber oft karge Szenerie.
Etwa auf Höhe des See-endes wird es draussen dunkel. Welcher Trottel
auf die Idee gekommen ist, die Züge auf einer Zugstrecke, die
überwiegend von Touristen genutzt wird und nur viermal die Woche
überhaupt bedient wird, so fahren zu lassen, dass man in zwei der
vier Züge ab der Hälfte nichts mehr sieht, während die anderen
beiden Züge ganz in der Nacht fahren – also, wer auf diese Idee
gekommen ist, gehört verhauen. Es ist ja nicht so, als würden da
sonst zig Güterzüge fahren und es wäre schwer eine Lücke zu
finden. Nichts dergleichen. Zwischen den Gleisen wuchert das Unkraut.
Na ja, egal. Wie es vom See bis Uyuni aussieht, wissen wir also
nicht, aber der Zug lief planmässig gegen 22:20 Uhr in Uyuni ein.
Wir ergatterten unser Koffer und rollerten aus dem Bahnhof, direkt ins für uns reservierte Hotel JULIA gegenüber. Daneben geht – senkrecht auf den Bahnhof zulaufend – eine breite Fußgängerstraße ab, in der wir nächtlich die diversen Pizzerien und Backpacker-Lokale abklapperten – irgendwo sollte es doch wohl noch was zu essen geben. Aber weit gefehlt. Auch das ziemlich unverständlich: hier kommen jahrein jahraus dienstags und freitags gegen 22:20 h mehrere Dutzend Touristen an, die Hunger haben, aber kein Lokal bietet um diese Tageszeit auch nur eine müde Pizza an. Dabei lebt das ganze Kaff nur von den Touris. Grummel. Wir landen schließlich an einem Kiosk, direkt neben dem Bahnhof, in dem uns eine alte Indio-Mammi einen Hamburger zubereitet. Wo wir denn herkämen? Deutschland?! Ja, ihre Tochter lebe in Deutschland, ja, im Süden, genau, München – Munich. Sie sei dort sehr zufrieden und käme sie alle drei Jahre besuchen – dieses Jahr sei es wieder soweit (sie strahlt!). Während die alte Mutter Nacht für Nacht hier ihren Kiosk bedient.
Mit etwas warmem Fundament im Bauch klettern wir schließlich ins Bett – gespannt, was uns für “Abenteuer” erwarten.
Wir ergatterten unser Koffer und rollerten aus dem Bahnhof, direkt ins für uns reservierte Hotel JULIA gegenüber. Daneben geht – senkrecht auf den Bahnhof zulaufend – eine breite Fußgängerstraße ab, in der wir nächtlich die diversen Pizzerien und Backpacker-Lokale abklapperten – irgendwo sollte es doch wohl noch was zu essen geben. Aber weit gefehlt. Auch das ziemlich unverständlich: hier kommen jahrein jahraus dienstags und freitags gegen 22:20 h mehrere Dutzend Touristen an, die Hunger haben, aber kein Lokal bietet um diese Tageszeit auch nur eine müde Pizza an. Dabei lebt das ganze Kaff nur von den Touris. Grummel. Wir landen schließlich an einem Kiosk, direkt neben dem Bahnhof, in dem uns eine alte Indio-Mammi einen Hamburger zubereitet. Wo wir denn herkämen? Deutschland?! Ja, ihre Tochter lebe in Deutschland, ja, im Süden, genau, München – Munich. Sie sei dort sehr zufrieden und käme sie alle drei Jahre besuchen – dieses Jahr sei es wieder soweit (sie strahlt!). Während die alte Mutter Nacht für Nacht hier ihren Kiosk bedient.
Mit etwas warmem Fundament im Bauch klettern wir schließlich ins Bett – gespannt, was uns für “Abenteuer” erwarten.
El
viaje a Oruro
EL
Salar de Uyuni se configura poco a poco como la mayor atracción
turística, única e ineludible, de Bolivia. A ningún turista que
haya visitado este país se le perdonará no haberlo visto. Nuestros
amigos de Cochabamba nos habían recomendado encarecidamente ir y,
por primera vez en el viaje, habíamos programado, reservado y pagado
con antelación un tour de 3 días por el salar. Así pues, sin
disculpa posible, contra viento y marea, teníamos que estar en Uyuni
el sábado por la mañana para salir de excursión. También habíamos
comprado en la Paz el billete del tren Oruro-Uyuni en clase
ejecutiva, que salía el viernes a las 15 horas.
Así
pues, más programados que una tarde pegados a la primera cadena,
teníamos que salir de La Paz el viernes hacia las 9 de la mañana,
hacer el viaje de 3 ó 4 horas en autobús hasta Oruro y allí tomar
el tren a Uyuni. Este trayecto de ferrocarril se hace cuatro veces
por semana y, como la carretera en este tramo no está asfaltada, lo
hacen todos los turistas que van al salar y algunos nativos. Además
nos gusta el tren. En Argentina no conseguimos ni una sola vez
montarnos en uno, porque allí todos los tramos ferroviarios, tras
una exitosa privatización llevada a cabo en los años
90 por
Menem, el presidente-caricato que sale en muchos chistes, fueron
declarados uno a uno en quiebra y desaparecieron.
Hauptplatz von Oruro |
Aquí
en Bolivia parece que ocurrió lo contrario. Los tramos ferrioviarios
fueron nacionalizados y luego, uno a uno, declarados inservibles
porque el estado no se ocupó de su mantenimiento. Pero aún hay un
par de ellos en uso, por ejemplo éste de Oruro a Uyuni. Por
precaución compramos los billetes en La Paz, donde aún existe un
despacho de la compañía que nos costó casi un día entero
encontrar.
Estas
eran las condiciones de partida. Con Uyuni empezábamos nuestro
segundo “lazo” itinerante por Bolivia, pues este pueblo queda
tan al sur como Tarija, ciudad por la que entramos al país, pero
mucho más al oeste, cerca de la frontera chilena y a muchísima más
altura.
A
mí no me gusta planificar fechas ni viajes porque se pierden las
oportunidades que da la espontaneidad y siempre estoy seguro de que,
entre el día que se hace plan y el día que se lleva a cabo, surgirá
algo mejor. Y así fue en esta ocasión!
Oeffentliches Schreibbuero |
Y
nosotros queriendo salir el viernes! Como la situación parecía
insostenible, el jueves iba a haber nuevas conversaciones, pero por
la noche aún no teníamos un resultado positivo. Y eso que llegaba
la Semana Santa: el domingo era Domingo de Ramos! Aquel jueves, hacia
las 9 de la noche, nos fuimos a la terminal de autobuses para
informarnos y allí nos aconsejaron que tomáramos el primero que
salía por la mañana,
a las 4.30 h., porque seguro que llegaba a Oruro antes de las 8.30,
hora en que los estudiantes empezaban los bloqueos de las carreteras
¡Hacía
siglos que no nos levantábamos antes de acostarnos! Nuestros
caseros, siempre solícitos, empezaron a considerar que los taxistas
a esa hora no eran de confiar: “Se les llama y no vienen”;
dijeron al principio, pero no sé cómo pasaron de la informalidad a
la vulgar cuestión de la seguridad y terminaron por hablar con un
pariente para que viniera a recogernos a las 4 h de la madrugada.
Como suele pasar en estos casos, resulta que el pariente se durmió y
nosotros cogimos en la calle a las 4.15 h. el primer taxi que pasó y
que nos condujo rápido por las calles vacías a la terminal. El
taxista nos fue hablando de lo peligroso de su oficio, porque, por la
noche, había bandas de peruanos (el mal siempre llega de afuera) que
se dedicaban a pegar a los taxistas para robar el taxi y llevárselo
al Perú... (desde Oruro, con mala conciencia por no haber esperado,
escribimos un mail a los caseros disculpándonos y ellos nos
contestaron que el dicho pariente llegó justo cuando nos montábamos
en el taxi y que nos siguió para asegurarse que nos dejaba en la
terminal!. ¿No
es todo este tema de la seguridad un poco surrealista?!
En
la terminal hacía frío. Fuimos los dos primeros viajeros que se
montaron en el autobús, y aunque arrancó a las 4.30 h en punto, se
paraba en cada esquina a recoger viajeros: Se bajaba la “voceadora”
gritando “Oruroruro-Orurororururu!” y esperábamos que llegara
alguien (con el tiempo, hemos aprendido que mucha gente no coge los
autobuses en las terminales porque entrar al andén cuesta 2 ó 2,5
Bobs). Arriba, en El Alto, el autobús paro casi media hora y por fin
partimos con todas las plazas ocupadas. Lo que no sabíamos es que
las conversaciones de los huelguistas con el gobierno se habían
prolongado hasta las 5 de la mañana y habían acabado con el triunfo
de los rebeldes. Evo anunció entonces, con unos días de retraso,
que “él nunca había pedido que se pusiera su nombre al
aeropuerto”!.
Nuestro
autobús llegó a Oruro a las 8.30 h. en punto. Por todas partes
había basura acumulada y en la carretera y por las calles yacían
desperdigadas las piedras del bloqueo, pero nadie detuvo nuestra
marcha.
Oruro
No
hay mal que por bien no venga: Pudimos dejar las maletas en la
estación de tren y tuvimos 6 horas cumplidas para ver Oruro muertos
de sueño.
Oruro es una ciudad minera en la que hay bien poco que ver. Tampoco
sabíamos de ella poco más que lo de esta huelga, que es la ciudad
natal de Evo Morales y que su carnaval es internacionalmente casi tan
famoso como el de Río, salvando las distancias estéticas y los
precios. Al principio hubiermos querido pasarlo allí, pero nos dió
miedo la altura, la afluencia de gente y la falta de hoteles y
decidimos quedarnos en la acogedora Tarija, que tiene un carnaval más
modesto, más cómodo y, en el fondo, casi igual o, por lo menos,
cortado por el mismo patrón.
De
Oruro vimos el primer monumento cuando el niño
cobrador (supongo que sería el hijo de la señora que empezó en La
Paz) empezó a decir: “¡Próxima parada, el Casco!”.
"Der Helm des Bergarbeiters" - an der Einfahrt nach Oruro |
Yo pensaba
que iba a aparecer cualquier mangante asturiano del PP, pero se trata
de un casco de minero gigante colocado en la mitad de un rondel. El
segundo (monumento) no tardó en aparecer sobre una montaña cercana:
La Virgen del Socavón, patrona de la ciudad. Me gustaría saber cuántas orureñas se llaman “Soqui” o “Socavoncita”... Hay
que aclarar también que en Bolivia, un socavón no es un bache, sino
un túnel de mina.
En
la oficina de turismo de enfrente de la estación de tren,
preguntamos qué se puede hacer en una mañana en Oruro. La niña que
atiende al público nos nombró dos o tres museos y se enredó con
los dobleces del plano de tal manera que no sabía ni dónde estaba
la estación ni la plaza del pueblo. Sabine, a casi pierde los
estribos (debió ser a causa del cansancio) y por una vez en la vida
tengo que calmarla yo, lo cual me llena de orgullo. Luego nos
enteramos de que era el primer día de trabajo de la muchacha y la
pusimos a estudiar el mapa.
El
centro de Oruro no es muy grande, pero resulta caótico. En todas los
cruces hay huellas de barricadas y en todas las esquinas, basura
amontonada que Sabine intenta fotografiar. Algún peatón nos avisa
contento de que no siempre es así, que acaban de pasar una huelga y
que han vencido!
La
principal atracción de la ciudad es el Museo Minero. En Oruro hay
minas, sobre todo, minas de cinz y estaño, que dan trabajo a mucha gente. El
Museo está en una mina abandonada situada en la parte más alta de
la ciudad (3800 m), encima de la cancha de desfiles del carnaval y al
pie de la ermita de la Virgen del Socavón, en cuyo atrio está la
entrada. Hacia allí nos arrastramos.
Ya nos temíamos que no era una
mina distinta de los cientos de minas convertidas en museos mineros
que hemos visto para escribir las guías de la Cuenca del Ruhr o de
los Montes Metálicos en Alemania, las checas y las polacas, pero
tampoco se puede hacer otra cosa en una ciudad a una hora en que
parece que todos los cafés están cerrados. La mina se completa con
un museo de carnaval y otro de objetos litúrgicos. Todos nos los
vemos antes que caernos dormidos en la acera.
Comemos
en un buen restaurante vegetariano (Vegano!). Intentamos comprar un
periódico para leer la noticia del fin de la huelga desde la
perspectiva local y todos están agotados. En una tienda me dicen que
me lo prestan para leerlo “allí”. Por fin, casi a las 3 de la
tarde, de vuelta hacia la estacón, en un kiosko del mercado en el
que me compro hojitas de coca, me venden uno que sacan de debajo del
mostrador... La crónica es un modelo de perífrasis vacías. Dos
páginas completas para decir lo que se podría resumir en una frase:
“Hemos ganado!”.
In der Stadt haengen ueberall noch die Streikparolen |
Los
asientos son cómodos, los viajeros tranquilos y apenas nos movemos
de la ventanilla durante las siete horas que dura el viaje. El tiempo
pasa entre dormitar, mirar el paisaje y mirar la TV en la que pasan
tres películas completas, una de ellas, la Historia de Pí, que ya
nos vamos sabiendo de memoria porque es el “hit” de los transportes.
Oruro
se llama así porque es la tierra de los Urus, aquella etnia que fue
andando hasta La Paz para exigir sus derechos y que están asentados
en las tierras que hay al sur de la ciudad. En Oruro mismo, los Uros
apenas se dejan notar. Es una “tribu” apegada a sus costumbre,
que vive de la pesca y de la quínoa. Mientras que en Perú los Uros
están asentados en el Titicaca, en Bolivia se han recluido en estos
dos lagos del sur de Oruro, el pequeño
Uru-Uru, que limita con la ciudad, y el más grande, el lago Poopó.
El tren atraviesa estos terrenos.
Son paisajes pantanosos. El convoy traquetea más que el Expreso de Lisboa. A su paso levantan el vuelo flamencos y garzas, los montes forman un decorado distante que se va acercando conforme avanza el viaje. Vemos las sencillas cabañas de adobe de los Uros, generalmente aisladas, a veces en grupos, más campos de quínoa amarilla, blanca o roja, y grupos de campesinos cosechándola.
Quinua /quínoa |
A veces pasamos por un terreno salino, con los bordes blancos de sal marcando una zona baja del lago. Un escenografía escueta, bonita.
Anochece
ya cuando llegamos al final del lago. Comentamos entre nosotros que a
quién se le habrá ocurrido programar un trayecto ferroviario
turístico, único sobre estas vías (no es que el tren turístico
tenga que encontrar su horario entre otros muchos de mercancías), y
que sólo sale cuatro veces por semana, a unas horas en que la
oscuridad impide ver el paisaje...
No
podemos explicar cómo es llegar a Uyuni porque no nos vimos llegar.
El tren entró puntualmente en la estación, a las 22.20 h. Media
hora después conseguimos recuperamos nuestras maletas en un
procedimiento tan complicado como el de cualquier aeropuerto servido
por Iberia, y nos fuimos al Hotel JULIA, donde habíamos reservado
porque queda frente a la estación. A esa hora, en que todos los
restaurantes están cerrados, llegamos (en meses de turismo “bajo”)
cinco o seis docenas de turistas hambrientos. Y eso que el pueblo
vive exclusivamente del turismo y de la sal. Tras un viacrucis
infructuoso por cuatro pizzerías caemos en un humilde kiosko
atendido por una abuelita chola que nos prepara una hamburguesa.
Mientras lo hace, hablamos con ella: Trabaja aquí toda la noche, nos
pregunta de dónde somos y cuando oye España y Alemania se le
ilumina la cara. Está lejos Alemania de España? Su hija vive en
Alemania, no se acuerda bien en dónde, sí, en Munich. Allí está
casada y tiene dos hijos. Viene cada tres años a verla.
Por
fin nos vamos a la cama. Con algún fundamento caliente en el
estómago se duerme mejor.
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