10. April 2013

Die Reise nach Oruro / El Viaje a Oruro




Die Reise nach Oruro

Die Freunde aus Cochabamba hatten uns den Ausflug an den Salzsee von Uyuni wärmstens empfohlen, und so hatten wir – erstmalig auf dieser Reise – schon länger im Voraus eine 3-Tagestour an und um den Salzsee herum gebucht (und im Vorhinein bezahlt). Es gab also kein Vertun, wir mussten am Samstag Morgen in Uyuni abreisebereit sein.

Das bedeutete, La Paz am Freitag Morgen zu verlassen, die 3 bis 4-Stunden Busfahrt bis Oruro hinter uns zu bringen (das war etwa die halbe Strecke zurück Richtung Cochabamba), und in Oruro wollten wir um 15:30 h einen Zug nach Uyuni nehmen. DEN Zug! Diese Bahnstrecke wird 4x die Woche befahren, und da die Strasse auf diesem Abschnitt nicht geteert ist, sei der Zug vorzuziehen, wurde uns empfohlen. Ausserdem ist Zugfahren schön. In Argentinien hatten wir es kein einziges Mal geschafft, mit dem Zug zu fahren, denn dort sind alle Zugstrecken nach erfolgreicher Privatisierung unter Menem in den 90er Jahren sukzessive wegen Unwirtschaftlichkeit stillgelegt worden.

Hier in Bolivien war es wohl umgekehrt. Die Zugstrecken wurden nationalisiert und dann nach und nach stillgelegt, weil sich niemand um Erhalt und Wartung kümmerte. Aber ein paar wenige gibt es noch. Zum Beispiel die nach Uyuni. Vorsichtshalber hatten wir die Zugkarten schon in La Paz gekauft – es gibt dort noch ein Büro der Bahngesellschaft, wenn es uns auch einen ganzen Tag gekostet hatte, es zu finden.

So war die Ausgangssituation. Mit Uyuni würden wir eine zweite Schleife durch Bolivien beginnen, denn es liegt faktisch so südlich wie Tarija, wo wir unsere Bolivienreise begonnen hatten, nur deutlich weiter westlich, nahe der chilenischen Grenze, und sehr viel höher. Gabriel hat ja was gegen das Planen, man verbaue sich damit viele Möglichkeiten zu spontanen Entscheidungen, und ausserdem komme immer was dazwischen. Wie weise! In diesem Fall war es der Name des Flughafens von Oruro. Um den ging es schon seit Wochen. Der Flughafen ist neu und sollte den Namen Juan Mendoza tragen, nach einem frühen bolivianischen Luftfahrer, der aus Oruro stammt. Das Regionalparlament hatte dann aber entschieden, dass der Flughafen “Evo Morales” heissen sollte. Der Bevölkerung passte das nicht, und es ging hin und her, die Situation spitzte sich zu, bis schliesslich die gesamte Stadt von 235.000 Einwohnern beschloss, eine unbefristete Streikaktion durchzuführen. Das sieht so aus, dass alle Zufahrtsstrassen blockiert werden, nicht nur mit Streikposten, sondern auch mit Steinen. Es geht nichts mehr rein in die Stadt und nichts mehr raus. So war das seit Montag. In La Paz bekamen wir in einem Restaurant am Mittwoch Abend keinen Fisch; es täte ihnen leid, aber der käme aus dem Süden, und bei Oruro kämen ja seit Tagen keine Lastwagen mehr durch. 
Reste der Strassenblockaden
 Na prima! Wir wollten am Freitag fahren. Am Donnerstag sollte verhandelt werden, aber die Nachrichten meldeten keinerlei weissen Rauch. Am Donnerstag Abend vor der Abreise sind wir zum Busbahnhof gegangen. Die Busunternehmen waren zuversichtlich. Nehmt den ersten Bus in der Früh, der kommt durch, da sind die Streikposten noch nicht vor Ort. Aber um 8:30 h werden die Studenten alles sperren, bis dahin müsst ihr drin sein (in der Stadt). Der erste Bus fuhr um 4:30 h. Welch Schock für uns bequeme Rentner – die Nachtruhe mussten wir streichen. Unsere Vermieter wollten uns einen vertrauenswürdigen Mitarbeiter mit Auto schicken (“die Taxifahrer sind um diese Tageszeit nicht unbedingt zu empfehlen ...”), der sollte uns um 4 zum Busterminal bringen. Aber wie das so geht, er hat natürlich verschlafen, so dass wir uns um 4:15 ein Taxi ranwinkten, das uns in 5 Minuten durch die nachtschlafene Stadt zum Busbahnhof brachte. (Der Taxifahrer seinerseits beklagte, wie unsicher es doch sei, in der Nacht Taxi zu fahren). Im Busterminal wurde “OruroruroOrurororururu” ausgerufen, wir sassen schnell im eisekalten Bus und hofften, dass es auch schnell aus der Stadt rausginge. Aber Pustekuchen! 


Der Bus war zu leer, an jeder Ecke wurde gehalten und wieder “OruroruroOruro” gebrüllt, oben in “El Alto” wurde sogar zweimal 20 Minuten gehalten, um Fahrgäste einzusammeln, bis die Stadt aufgewacht und der Bus schliesslich einigermassen voll war und es richtig losgehen konnte. Unsere Nerven waren angespannt, denn es wurde immer später. Der Gedanke, vor Oruro im Bus in einer Blockade festzusitzen, während unser Zug abführe, war nicht besonders prickelnd. Was wir nicht wissen konnten: die Verhandlung in Oruro hatte um 5:30 h morgens schliesslich ein Ende gefunden; die Regierungstreuen hatten klein beigegeben, Evo Morales soll gesagt haben, er habe nie gewollt, dass irgendwas seinen Namen trage, und der Frieden war wieder hergestellt. Man wird in Zukunft nach Oruro Juan Mendoza fliegen. 
Wahrscheinlich hat unser Busfahrer das im Radio gehört, denn er fuhr sehr gemächlich gegen 8:30 h in die Stadt rein, überall lagen noch die Steine der Blockaden, aber niemand hat uns aufgehalten.


La virgen del Socavón



Oruro

Wir konnten unser Gepäck am Bahnhof abgeben und hatten nun ungeplant und unerwartet fast einen ganzen Tag in der Bergarbeiterstadt Oruro, von der wir kaum mehr als die Geschichte mit dem Flughafen wussten, und – auch das aus der Zeitung – dass man dort kürzlich eine besonders grosse Figur (45 m) der lokal verehrten Jungfrau der Bergarbeiter, der Virgen del Socavón auf einen Berg gesetzt hatte. Als hätten die Leute keine anderen Probleme! 
Die Eleganz in Oruro hat einen Namen!


Gabriel war auch der Karneval von Oruro ein Begriff, der zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt und mit ungemein aufwändigen Kostümen beeindruckt. Die Karnevalsrituale drehen sich um den Teufel (“La Diablada”), der in allen Aufmärschen auftaucht. Wir hatten überlegt, für die Karnevalstage hierherzufahren, hatten aber angesichts des zu erwartenden Menschenauflaufes (und der Quartiersknappheit) davon abgesehen.


Das Mädel im Büro der Tourismus-Information gegenüber vom Bahnhof ist sehr nett und versorgt uns mit Stadtplänen. Es stellt sich aber schnell heraus, dass sie erst den zweiten Tag hier arbeitet und in ihrem Leben noch keinen Stadtplan von Oruro angesehen hat. Sie bringt mich zum Wahensinn, als sie den Stadtplan dreimal umdreht und mit dem Finger irgendwohin zeigt, wo etwas von “Bahn” steht, in der Hoffnung, dass das unser Standort ist. Ist es aber nicht. Gabriel muss mich bremsen, ich solle doch Gnade walten lassen mit dem armen Mädel. Er hat ja Recht, wir finden uns auch so zurecht. Aber die Tatsache bleibt, dass hier überall in den Touri-Büros die Inkompetenz regiert.

Das alltaegliche Chaos


Das Zentrum von Oruro ist nicht besonders gross und wirkt auf den ersten Blick leicht chaotisch. Als wir an einer Ecke Müllberge fotografieren, hält eine freundliche Frau an und lacht: “denken Sie dran, wir waren in Streik – hier sieht es nicht immer so aus!”


Die” Haupt-Sehenswürdigkeit von Oruro ist das Minenmuseum. Es sind Zinn- und Zinkminen, die hier viele Leute beschäftigen und die Basis für die Industrie des Ortes bilden. Das Museum ist in einer aufgelassenen Mine, im Hügel am oberen Ende des (ebenfalls auf rund 3800 m liegenden) Ortes. 

Dorthin lenken wir nach dem Morgenkaffee (bei einem Palestinenser!) unsern Weg (schnauf!). Es stellt sich heraus, dass am Fusse des Hügels die Wallfahrtskirche der Virgen del Socavón steht (der Jungfrau der [Minen-] Stollen); und im Vorraum zur Kirche geht es in den Zinnminen-Stollen des Museums.



Die Besichtigung ist nicht anders, als die von inzwischen doch schon etwa zwei Dutzend anderen Bergwerksmuseen, die ich zwischen Ruhrgebiet und Erzgebirge angeschaut habe, aber ok, irgendwie müssen wir den Tag herumbringen.



Danach finden wir immerhin ein ganz nettes vegetarisches Restaurant, in dem man freundlich mit einem Anistee begrüsst wird und dann ganz leckere Anden-küche vorgesetzt bekommt. Zur Verdauung wandern wir noch ein wenig durch den Ort, bevor wir endgültig wieder am Bahnhof landen und unsere Fahrt nach Süden beginnen.


Der nicht sehr lange Zug steht im Bahnhof, und mehrere Touristen wie wir erklimmen ihn und suchen ihre Plätze. Man hatte uns beim Kauf der Karten suggeriert, dass wir lange vorher reservieren müssten und dass wir natürlich die bessere Wagenklasse wählen sollten. Faktisch sassen nun alle zwei oder drei Dutzend Touristen in den beiden Erste-Klasse-Wagen, während die anderen Wagen ebenfalls sehr anständig ausgestattet und so gut wie leer waren. Gabriel haderte anfangs mit unseren reservierten Sitzen, da sie sich genau an einer Fenstersäule befanden , was zum Rausschauen und Fotografieren lästig ist. Es stellte sich aber heraus, dass unsere Sitze in der vorletzten Reihe des Wagens waren und dahinter niemand mehr kam, so dass wir zwischen mehreren Bankreihen hin- und herwechseln konnten wie wir wollten.
 Die Sitze waren bequem, die Mitreisenden dezent ruhig, und wir haben uns die ganze 7-stündige Fahrt nicht weiter bewegt, noch nicht einmal bis zum Speisewagen. Dabei mussten wir allerdings drei Vollzeit-Spielfilme über uns ergehen lassen, darunter zum inzwischen dritten Mal “Schiffbruch mit Tiger”, bei dem ich jetzt schon auswändig weiss, wann der Tiger unter der Segelplane hervorbricht und brüllt.

Oruro heist so nach dem Volksstamm der Urus, die den Landstrich südlich der Stadt bewohnen. Wir hatten sie demonstrierend schon in La Paz kennen gelernt. In Oruro selber sah man nicht viel von ihnen. Es ist ein sehr ländlicher Stamm, der vom Fischfang und vom Quinua-Anbau lebt und weitgehend subsistent ist. Während sie in Peru am Titicacasee leben (die mit den schwimmenden Inseln), haben sie sich hier in Bolivien an die Seen südlich von Oruro zurückgezogen; zuerst an den kleineren See Uru-Uru, direkt im Anschluss an die Stadt, aber mehr noch an den grösseren See Poopó, der sich südlich anschliesst. Durch dieses Terrain würde unsere Zugfahrt gehen.


Unser Zug setzte sich langsam in Bewegung und verliess die Aussenbezirke der Stadt, um sehr schnell in sumpfiges Gelände am Seeufer einzufahren. Es ratterte ziemlich und ich fühlte mich an eine Geschichte von Josts Vater erinnert, der sich auf einer Fahrt mit der Zillertalbahn vor vielen vielen Jahren einmal dadurch hervorgetan hat, dass er sich auf der Fahrt durchs Zillertal erhob – seinen Flachmann hochhaltend, der angesichts der ungeheizten Waggons ein unerlässlicher Begleiter war – und laut verkündete, dass die Zillertalbahn wohl die einzige auf der Welt sei, die noch mit viereckigen Rädern fahre. Nun, ich hätte da ein Gegenbeispiel für ihn.

Anfangs ist die Fahrtstrecke nass und sumpfig, man sieht Flamingos und Reiher, das Gelände ist flach, die Berge bilden eine Kulisse weit im Hintergrund. Später rücken die Berge auf der einen Seite näher, auf der anderen wird es trockener, sprich wir sind weiter vom Ufer entfernt. Man sieht die einfachen Adobehäuschen der Urus, meist vereinzelt, selten in Dörfern, dann immer wieder Felder mit Quinua, mal gelb, mal rot (es gibt zig verschiedene Sorten), und Bauern, die sie abernten. Dazwischen kommt aber auch immer wieder versalzenes Gelände, weisse salzige Trockenränder, die einen sinkenden See-spiegel markieren. Eine schöne, aber oft karge Szenerie.


Etwa auf Höhe des See-endes wird es draussen dunkel. Welcher Trottel auf die Idee gekommen ist, die Züge auf einer Zugstrecke, die überwiegend von Touristen genutzt wird und nur viermal die Woche überhaupt bedient wird, so fahren zu lassen, dass man in zwei der vier Züge ab der Hälfte nichts mehr sieht, während die anderen beiden Züge ganz in der Nacht fahren – also, wer auf diese Idee gekommen ist, gehört verhauen. Es ist ja nicht so, als würden da sonst zig Güterzüge fahren und es wäre schwer eine Lücke zu finden. Nichts dergleichen. Zwischen den Gleisen wuchert das Unkraut. Na ja, egal. Wie es vom See bis Uyuni aussieht, wissen wir also nicht, aber der Zug lief planmässig gegen 22:20 Uhr in Uyuni ein. 


Wir ergatterten unser Koffer und rollerten aus dem Bahnhof, direkt ins für uns reservierte Hotel JULIA gegenüber. Daneben geht – senkrecht auf den Bahnhof zulaufend – eine breite Fußgängerstraße ab, in der wir nächtlich die diversen Pizzerien und Backpacker-Lokale abklapperten – irgendwo sollte es doch wohl noch was zu essen geben. Aber weit gefehlt. Auch das ziemlich unverständlich: hier kommen jahrein jahraus dienstags und freitags gegen 22:20 h mehrere Dutzend Touristen an, die Hunger haben, aber kein Lokal bietet um diese Tageszeit auch nur eine müde Pizza an. Dabei lebt das ganze Kaff nur von den Touris. Grummel. Wir landen schließlich an einem Kiosk, direkt neben dem Bahnhof, in dem uns eine alte Indio-Mammi einen Hamburger zubereitet. Wo wir denn herkämen? Deutschland?! Ja, ihre Tochter lebe in Deutschland, ja, im Süden, genau, München – Munich. Sie sei dort sehr zufrieden und käme sie alle drei Jahre besuchen – dieses Jahr sei es wieder soweit (sie strahlt!). Während die alte Mutter Nacht für Nacht hier ihren Kiosk bedient.
Mit etwas warmem Fundament im Bauch klettern wir schließlich ins Bett – gespannt, was uns für “Abenteuer” erwarten.


El viaje a Oruro

EL Salar de Uyuni se configura poco a poco como la mayor atracción turística, única e ineludible, de Bolivia. A ningún turista que haya visitado este país se le perdonará no haberlo visto. Nuestros amigos de Cochabamba nos habían recomendado encarecidamente ir y, por primera vez en el viaje, habíamos programado, reservado y pagado con antelación un tour de 3 días por el salar. Así pues, sin disculpa posible, contra viento y marea, teníamos que estar en Uyuni el sábado por la mañana para salir de excursión. También habíamos comprado en la Paz el billete del tren Oruro-Uyuni en clase ejecutiva, que salía el viernes a las 15 horas.

Así pues, más programados que una tarde pegados a la primera cadena, teníamos que salir de La Paz el viernes hacia las 9 de la mañana, hacer el viaje de 3 ó 4 horas en autobús hasta Oruro y allí tomar el tren a Uyuni. Este trayecto de ferrocarril se hace cuatro veces por semana y, como la carretera en este tramo no está asfaltada, lo hacen todos los turistas que van al salar y algunos nativos. Además nos gusta el tren. En Argentina no conseguimos ni una sola vez montarnos en uno, porque allí todos los tramos ferroviarios, tras una exitosa privatización llevada a cabo en los años 90 por Menem, el presidente-caricato que sale en muchos chistes, fueron declarados uno a uno en quiebra y desaparecieron. 

Hauptplatz von Oruro

Aquí en Bolivia parece que ocurrió lo contrario. Los tramos ferrioviarios fueron nacionalizados y luego, uno a uno, declarados inservibles porque el estado no se ocupó de su mantenimiento. Pero aún hay un par de ellos en uso, por ejemplo éste de Oruro a Uyuni. Por precaución compramos los billetes en La Paz, donde aún existe un despacho de la compañía que nos costó casi un día entero encontrar.

Estas eran las condiciones de partida. Con Uyuni empezábamos nuestro segundo “lazo” itinerante por Bolivia, pues este pueblo queda tan al sur como Tarija, ciudad por la que entramos al país, pero mucho más al oeste, cerca de la frontera chilena y a muchísima más altura.

A mí no me gusta planificar fechas ni viajes porque se pierden las oportunidades que da la espontaneidad y siempre estoy seguro de que, entre el día que se hace plan y el día que se lleva a cabo, surgirá algo mejor. Y así fue en esta ocasión! 


Oeffentliches Schreibbuero
Ocurrió que Oruro ha estrenado aeropuerto y desde hace semanas la prensa airea el problema. No se trata de un aeropuerto sin uso, como el del ridículo fascista Roca de Castellón, sino de un aeropuerto bautizado con el nombre de Juan Mendoza, un pionero de la aviación boliviana natural de Oruro. Sucedió que el parlamento regional, con mayoría del MAS (“Movimiento al Socialismo”, el partido de Evo) votó que el aeropuerto se llamara “Evo Morales” para lamerle el culo al jefe. El jefe parece que se lo dejaba lamer, pero a los orureños esto no les cayó bien. Empezaron a decir que no había motivo para ello y que los pelotilleros del MAS lo único que querían era camuflar su propia ineficacia ante el presidente. Las discusiones no cesaron y finalmente la mayoría de los 235.000 habitantes decidieron convocar una huelga indefinida en defensa de “su historia y su dignidad”. A saber qué fuerzas entraron en la liza y a saber porqué Don Evo no dijo esta boca es mía. Nuestra amiga diputada (la conocimos en Tarija), que tampoco lo entiende, habla de estrategias de partido, de que es imposible echarse atrás sin perder la cara de vergüenza y etc... El caso es que, precisamente en la semana de nuestro viaje, los orureños decidieron bloquear la población entera mientras el gobierno regional no diera marcha atrás. Bloquear significa poner barricadas en todos los accesos, incluso en muchas calles y no solo barricadas, sino piedras grandes impidiendo el tráfico. Desde el lunes anterior no había posibilidad de entrar ni de salir ni de moverse por Oruro. El miércoles, en un restaurante de la Paz, no pudimos comer pescado porque, nos dijeron, “por Oruro no pasa desde hace días ningún camión”.


Y nosotros queriendo salir el viernes! Como la situación parecía insostenible, el jueves iba a haber nuevas conversaciones, pero por la noche aún no teníamos un resultado positivo. Y eso que llegaba la Semana Santa: el domingo era Domingo de Ramos! Aquel jueves, hacia las 9 de la noche, nos fuimos a la terminal de autobuses para informarnos y allí nos aconsejaron que tomáramos el primero que salía por la mañana, a las 4.30 h., porque seguro que llegaba a Oruro antes de las 8.30, hora en que los estudiantes empezaban los bloqueos de las carreteras ¡Hacía siglos que no nos levantábamos antes de acostarnos! Nuestros caseros, siempre solícitos, empezaron a considerar que los taxistas a esa hora no eran de confiar: “Se les llama y no vienen”; dijeron al principio, pero no sé cómo pasaron de la informalidad a la vulgar cuestión de la seguridad y terminaron por hablar con un pariente para que viniera a recogernos a las 4 h de la madrugada. Como suele pasar en estos casos, resulta que el pariente se durmió y nosotros cogimos en la calle a las 4.15 h. el primer taxi que pasó y que nos condujo rápido por las calles vacías a la terminal. El taxista nos fue hablando de lo peligroso de su oficio, porque, por la noche, había bandas de peruanos (el mal siempre llega de afuera) que se dedicaban a pegar a los taxistas para robar el taxi y llevárselo al Perú... (desde Oruro, con mala conciencia por no haber esperado, escribimos un mail a los caseros disculpándonos y ellos nos contestaron que el dicho pariente llegó justo cuando nos montábamos en el taxi y que nos siguió para asegurarse que nos dejaba en la terminal!. ¿No es todo este tema de la seguridad un poco surrealista?!


En la terminal hacía frío. Fuimos los dos primeros viajeros que se montaron en el autobús, y aunque arrancó a las 4.30 h en punto, se paraba en cada esquina a recoger viajeros: Se bajaba la “voceadora” gritando “Oruroruro-Orurororururu!” y esperábamos que llegara alguien (con el tiempo, hemos aprendido que mucha gente no coge los autobuses en las terminales porque entrar al andén cuesta 2 ó 2,5 Bobs). Arriba, en El Alto, el autobús paro casi media hora y por fin partimos con todas las plazas ocupadas. Lo que no sabíamos es que las conversaciones de los huelguistas con el gobierno se habían prolongado hasta las 5 de la mañana y habían acabado con el triunfo de los rebeldes. Evo anunció entonces, con unos días de retraso, que “él nunca había pedido que se pusiera su nombre al aeropuerto”!.
Nuestro autobús llegó a Oruro a las 8.30 h. en punto. Por todas partes había basura acumulada y en la carretera y por las calles yacían desperdigadas las piedras del bloqueo, pero nadie detuvo nuestra marcha.

 



Oruro


No hay mal que por bien no venga: Pudimos dejar las maletas en la estación de tren y tuvimos 6 horas cumplidas para ver Oruro muertos de sueño. Oruro es una ciudad minera en la que hay bien poco que ver. Tampoco sabíamos de ella poco más que lo de esta huelga, que es la ciudad natal de Evo Morales y que su carnaval es internacionalmente casi tan famoso como el de Río, salvando las distancias estéticas y los precios. Al principio hubiermos querido pasarlo allí, pero nos dió miedo la altura, la afluencia de gente y la falta de hoteles y decidimos quedarnos en la acogedora Tarija, que tiene un carnaval más modesto, más cómodo y, en el fondo, casi igual o, por lo menos, cortado por el mismo patrón.

De Oruro vimos el primer monumento cuando el niño cobrador (supongo que sería el hijo de la señora que empezó en La Paz) empezó a decir: “¡Próxima parada, el Casco!”. 

"Der Helm des Bergarbeiters" - an der Einfahrt nach Oruro

Yo pensaba que iba a aparecer cualquier mangante asturiano del PP, pero se trata de un casco de minero gigante colocado en la mitad de un rondel. El segundo (monumento) no tardó en aparecer sobre una montaña cercana: La Virgen del Socavón, patrona de la ciudad. Me gustaría saber cuántas orureñas se llaman “Soqui” o “Socavoncita”... Hay que aclarar también que en Bolivia, un socavón no es un bache, sino un túnel de mina.

En la oficina de turismo de enfrente de la estación de tren, preguntamos qué se puede hacer en una mañana en Oruro. La niña que atiende al público nos nombró dos o tres museos y se enredó con los dobleces del plano de tal manera que no sabía ni dónde estaba la estación ni la plaza del pueblo. Sabine, a casi pierde los estribos (debió ser a causa del cansancio) y por una vez en la vida tengo que calmarla yo, lo cual me llena de orgullo. Luego nos enteramos de que era el primer día de trabajo de la muchacha y la pusimos a estudiar el mapa.

El centro de Oruro no es muy grande, pero resulta caótico. En todas los cruces hay huellas de barricadas y en todas las esquinas, basura amontonada que Sabine intenta fotografiar. Algún peatón nos avisa contento de que no siempre es así, que acaban de pasar una huelga y que han vencido!

La principal atracción de la ciudad es el Museo Minero. En Oruro hay minas, sobre todo, minas de cinz y estaño, que dan trabajo a mucha gente. El Museo está en una mina abandonada situada en la parte más alta de la ciudad (3800 m), encima de la cancha de desfiles del carnaval y al pie de la ermita de la Virgen del Socavón, en cuyo atrio está la entrada. Hacia allí nos arrastramos.
Ya nos temíamos que no era una mina distinta de los cientos de minas convertidas en museos mineros que hemos visto para escribir las guías de la Cuenca del Ruhr o de los Montes Metálicos en Alemania, las checas y las polacas, pero tampoco se puede hacer otra cosa en una ciudad a una hora en que parece que todos los cafés están cerrados. La mina se completa con un museo de carnaval y otro de objetos litúrgicos. Todos nos los vemos antes que caernos dormidos en la acera.

Comemos en un buen restaurante vegetariano (Vegano!). Intentamos comprar un periódico para leer la noticia del fin de la huelga desde la perspectiva local y todos están agotados. En una tienda me dicen que me lo prestan para leerlo “allí”. Por fin, casi a las 3 de la tarde, de vuelta hacia la estacón, en un kiosko del mercado en el que me compro hojitas de coca, me venden uno que sacan de debajo del mostrador... La crónica es un modelo de perífrasis vacías. Dos páginas completas para decir lo que se podría resumir en una frase: “Hemos ganado!”.

In der Stadt haengen ueberall noch die Streikparolen
 


En la estación, el tren ya estaba en la vía asaltado por unos 50 turistas.

Los asientos son cómodos, los viajeros tranquilos y apenas nos movemos de la ventanilla durante las siete horas que dura el viaje. El tiempo pasa entre dormitar, mirar el paisaje y mirar la TV en la que pasan tres películas completas, una de ellas, la Historia de Pí, que ya nos vamos sabiendo de memoria porque es el “hit” de los transportes.


Oruro se llama así porque es la tierra de los Urus, aquella etnia que fue andando hasta La Paz para exigir sus derechos y que están asentados en las tierras que hay al sur de la ciudad. En Oruro mismo, los Uros apenas se dejan notar. Es una “tribu” apegada a sus costumbre, que vive de la pesca y de la quínoa. Mientras que en Perú los Uros están asentados en el Titicaca, en Bolivia se han recluido en estos dos lagos del sur de Oruro, el pequeño Uru-Uru, que limita con la ciudad, y el más grande, el lago Poopó. El tren atraviesa estos terrenos.



Son paisajes pantanosos. El convoy traquetea más que el Expreso de Lisboa. A su paso levantan el vuelo flamencos y garzas, los montes forman un decorado distante que se va acercando conforme avanza el viaje. Vemos las sencillas cabañas de adobe de los Uros, generalmente aisladas, a veces en grupos, más campos de quínoa amarilla, blanca o roja, y grupos de campesinos cosechándola.

Quinua /quínoa


A veces pasamos por un terreno salino, con los bordes blancos de sal marcando una zona baja del lago. Un escenografía escueta, bonita. 
 

Anochece ya cuando llegamos al final del lago. Comentamos entre nosotros que a quién se le habrá ocurrido programar un trayecto ferroviario turístico, único sobre estas vías (no es que el tren turístico tenga que encontrar su horario entre otros muchos de mercancías), y que sólo sale cuatro veces por semana, a unas horas en que la oscuridad impide ver el paisaje...

No podemos explicar cómo es llegar a Uyuni porque no nos vimos llegar. El tren entró puntualmente en la estación, a las 22.20 h. Media hora después conseguimos recuperamos nuestras maletas en un procedimiento tan complicado como el de cualquier aeropuerto servido por Iberia, y nos fuimos al Hotel JULIA, donde habíamos reservado porque queda frente a la estación. A esa hora, en que todos los restaurantes están cerrados, llegamos (en meses de turismo “bajo”) cinco o seis docenas de turistas hambrientos. Y eso que el pueblo vive exclusivamente del turismo y de la sal. Tras un viacrucis infructuoso por cuatro pizzerías caemos en un humilde kiosko atendido por una abuelita chola que nos prepara una hamburguesa. Mientras lo hace, hablamos con ella: Trabaja aquí toda la noche, nos pregunta de dónde somos y cuando oye España y Alemania se le ilumina la cara. Está lejos Alemania de España? Su hija vive en Alemania, no se acuerda bien en dónde, sí, en Munich. Allí está casada y tiene dos hijos. Viene cada tres años a verla.

Por fin nos vamos a la cama. Con algún fundamento caliente en el estómago se duerme mejor.







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