Hola, lectores del blog en castellano. Pensamos que conoceis más o menos los costumbres de comer en Argentina; o sea, que esta descripción es para los alemanes. Y siempre quedan las fotos ... Sabine (hay otro blog nuevo en español antes de este, sobre "la frontera caliente")
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Carmelos Tortilla - ein kulinarischer Höhepunkt |
Unser leibliches Wohl
Um es vorweg zu nehmen: Wir
übertreiben es nicht mit dem Essen, aber abgenommen haben wir auch
nicht. Wir sind der Meinung, das sei nicht unsere Schuld. In Paraguay
würde man sagen: Die Schuld hat der Pombero (s. Foto im Kapitel
„Asuncion“). Fakt ist, dass das auswärts Essen für die salz-
und fettarme Diät der Tod ist. Wenn wir in Appartments wohnen (glücklicherweise ca. 3/4 der Zeit),
machen wir uns deshalb immer unsere Salate (wir reisen mit
Salatschüssel, Essig und Öl!), aber oft geht das eben nicht ...
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Sandwich-Varianten |
Ich versuche mal, zu beschreiben, was
man hierzulande so isst:
Die Kurzformel lautet: Pizza,
Hamburger, Fleisch und Coca Cola.
Wenn man in Großstädten in teure
Lokale geht, mag man auch anderes bekommen. Da wir aber etwas aufs
Budget schauen und zudem die Förmlichkeit der weißen Tischdecken
nicht besonders schätzen (ganz abgesehen davon, dass unsere
ungebügelten Reiseklamotten da schlecht hineinpassen), landen wir in
Alltagslokalen.
Die Speisekarten sind in ganz
Argentinien, Paraguay und Uruguay mehr oder weniger identisch, wenn
auch das Produkt auf der nach unten offenen Qualitätsskala variieren
kann:
Da gibt es natürlich die
Fleischabteilung, angeführt von den panierten
Tiefgefrierschnitzeln „Milanesa“ (mit Pommes), gerne auch noch mit einem halben Pfund Käse obendrauf, sowie die
verschiedenen Steak-Varianten: Bife de Lomo und Churrasco, die auf dem
Holzkohlen-Grill zubereitet werden und sehr lecker sein können.
Dann die Abteilung Pizza,
die - egal in welcher Variante - immer vollgepackt ist mit Unmengen
von gemacklosem vor Fett triefendem Käse, der fälschlicherweise
Mozarella genannt wird. Lecker ist dagegen (meistens) der Teig.
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Pizza, Pizza, Pizza ... |
Etwas kleiner, aber auch fast
immer vorhanden, die Kategorie „
Pastas“, die leider meist
schlechter Qualität sind, weiß, matschig, dicke Pampesosse (ob es
hier sowas wie Hartweizengriess gibt? Muss ich bei Gelegenheit mal
im Supermarkt nachsehen).
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... und Käse, Käse, Käse (bzw. Analogkäse) - hier wird Pizza in Hörnchenform angepriesen! |
Die Abteilung „
Salate“
ist meist klein, enthält aber immer eine argentinisierte Form von
„Cesars Salad“, bei dem die Frische erbarmungslos einer dicken
Mayo-Sosse geopfert wird. Eine „Ensalada mixta“ dagegen ist zwar
meist lieblos, aber ok. Dazu gibt es Olivenöl (jawohl, hier in
Argentinien gibt es Ölbäume!) und Essig, in modernen Lokalen auch
schon die auch in Deutschland handelsübliche Balsamico-Imitation.
Die Kategorie „Empanadas“
kann richtig lecker sein, wenn auch manchmal etwas trocken. Es
handelt sich um gebackene Teigtaschen mit unterschiedlichen
Füllungen. Alicia weiss, wo es die besten gibt (und macht sehr
gute selber).
Omnipräsent sind auch die
„
Sandwiches“. Darunter regiert der Hamburger, der meist
etwas weniger vollgummi-artig ist, als sein Vetter von McDonalds.
Die Krönung ist der „Completo“, den wir schon aus Chile kennen
(dort in der Wiener-Würstchen-Variante). Ein Completo bekommt alles
obendrauf gepackt, was die Küche so hergibt: Spiegelei, Käse,
Zwiebel, Tomate, Schinken, Speck, Mayo, Ketchup, Senf … hab ich
was vergessen?
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So etwa sieht der chilenische "Completo" aus! |
Backwaren sind gut, wenn
süß. Zum Frühstück gibt es die unübertroffenen Medialunas,
Halbmonde, kleine saftige Croissants … mmmm. Sie müssen
mindestens 1000 Kalorien haben, fürchte ich. Das Brot ist dagegen
ein Trauerspiel. Weiße Pappe, vom amerikanischen Toastbrot wird
sogar noch der etwas dunkler gefärbte Rand abgeschnitten. Nur nicht
kauen! Da haben die deutschen Einwanderer offenbar gepennt!
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Das Standard-Frühstück: Kaffee, zwei Medialunas und Orangensaft (frisch!)
Desayuno normal: caf'e, dos medialunas y zumo de naranja (fresco!)
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Ganz lecker ist übrigens überall
das
Eis. Das stammt vom italienischen Erbe, wird aber leider
von amerikanischen Unarten überformt, sprich, mit mehr Sahne und
Zucker versetzt als nötig, und dann noch bunte Streusel und so ein
Quatsch obendrauf.
Picadas sind Teller voller
Leckereien in Häppchengröße, z.B. Schinken, Wurststücke (es gibt
chorizo, aber nicht spanisch gewürzt, sondern im Stil der italienischen
Salami), Speck, Erdnüsse, Käsewürfel, Oliven … alles Gift für
den kalorien-, salz- und/oder cholesterin-bewussten Hungrigen.
Jetzt noch ein paar
Spezialitäten:
An den Flüssen Paraná, Uruguay und Paraguay gibt es ganz gute
Flussfische, z.B. Surubí.
Und regionale
Leckereien, z.B. im Nordosten, in Paraguay und Uruguay werden
auf der Strasse überall die warmen Chipas angeboten, Teigkringel
auf Manioc- und Käsebasis. Sehr lecker und sättigend. Im
Nordwesten gibt es Tamiles, eine in Maisblättern gedünstete
Hackfleischmasse, was sehr gut sein kann. Und Norma hat eine
super-leckere Choclo-Pastete gemacht, eine Art Quiche mit Mais.
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Chipa-Verkäuferinnen in Encarnacion (Paraguay) / Vendedora de Chipas en Encarnación |
Zum Abschluss noch ein paar Worte zum
Festessen, in unserem Fall dem Weihnachtsessen. Vieles davon
war spanisch, von Carmelo mitgebracht oder von uns im Importladen
gekauft, aber das Wichtigste war die Parillada – das Grillfleisch.
Das wird nach einem Ritual zubereitet und serviert: Zuerst
Wurststücke, dann Blutwurst, dann Rippenstücke, dann Bauchfleisch,
und erst ganz am Schluss kommen die wirklich guten Steak- oder
Filetstücke, wenn man eigentlich schon pappsatt ist. Dazu gibt es
lediglich Salate (Mein Sellerie-Apfel-Salat kam gut an :-)), davor
aber einiges an Appetizern, danach natürlich Nachtisch und Turron.
Insgesamt war es weniger exzessiv als ein ordentliches
Weihnachtsessen in Deutschland. Und das ist gut so, denn schließlich
befinden wir uns im Hochsommer!
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Teo grillt das Weihnachtsfleisch / parrillada |
Das große Familien-Sonntagsessen, an
dem wir bei Junaca und Norma in Posadas teilnehmen durften, sah
ähnlich aus, ebenfalls Salate und Gegrille. Lediglich bei Mirtas
Geburtstag, einem Fest, über das wir noch im Zusammenhang mit
Cordoba berichten werden, gab es ein paar kulinarische
Besonderheiten: Hühnerfleisch in Aspik, selbst gemacht und total
lecker, sowie Rinderbraten aus dem Backofen (zart, kein Fett und nicht vom Grill).
Alleinstehende ältere Damen grillen offenbar nicht. Gemüse haben
wir übrigens auf der ganzen Reise nur auf den Märkten gesehen.
Irgendwer wird es wohl essen, keine Ahnung, wer.
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Es kann gar nicht süss genug sein. |
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Auf dem Markt (das sind keine Getränke, aber das Foto hat sich hierhingemogelt) |
Die Getränke sind vermutlich im
Wesentlichen dafür verantwortlich, dass so viele Menschen in allen
drei bislang bereisten Ländern völlig aus dem Leim gehen, besonders
Frauen und vorzugsweise die einfacheren Leute. Dem Wetter
entsprechend braucht man viel Flüssigkeit, und die wird überwiegend
in Form von Limo und Coca Cola zu sich genommen. In Supermärkten und
sogar in Restaurants werden locker 2,5-Liter-Flaschen verkauft bzw.
serviert. Dabei hat hier das Leitungswasser überall Trinkqualität
(wir haben uns am Anfang noch geziert, aber wenn man 3-4 Liter pro
Tag ausschwitzt, bleibt einem manchmal nichts anderes übrig.) Ich
reise mit einer Plastikkanne und vielen Teebeuteln und mache uns, wo
ich kann, Tee, den wir kalt werden lassen.
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Früh übt sich, was ein Limo-Trinker werden will / A beber limonada se aprende pronto |
Mit dem Kaffee dagegen hat man's nicht
so. Erst langsam setzt sich die italienische Kaffee-kultur durch,
traditionell trinkt man hier Mate oder Tee. In den Stadtzentren
findet man aber inzwischen fast überall globalisierte
Segafredo-Cafés, wenn's denn sein muss.
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Typischer Mate-Trinker / Típico libador de mate |
Es gibt überall ganz ordentliches Bier,
auch das immer in grossen (Liter-)flaschen.
In ganz Argentinien wird zunehmend der immer besser werdende einheimische Wein
getrunken. Er wird in der Gegend um Mendoza angebaut (wo wir uns im
Moment befinden, dazu dieser Tage ein Extra-Blog), hat aber leider die Tendenz,
teuer zu sein.
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Abundantes zumos naturales y ensaladas de fruta | |
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Für uns ist der Hit der Getränke der
„Licuado“, übersetzt: Verflüssigtes. Je nach Saison und Gegend
werden in fast allen Lokalen frische Fruchtsäfte angeboten, auf
Wasserbasis oder auch als Milchmix. Wir sind derzeit auf dem
Ananassaft-Tripp. Lecker, erfrischend und durchaus bezahlbar.
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Frischer Ananassaft literweis / zumo de ananás natural a litros |
Ach, noch ein Letztes zum Thema
Getränke: die letzte Mode bei den Youngsters: wer richtig hip sein
will, der nimmt Drinks auf Fernet Branca-Basis zu sich – wer hätte
das gedacht, dass dies Gesöff noch mal so hoch im Kurs steigen
würde, die Kneipen hier sind voll davon! Während der leckere Pisco
Sour (peruanisches Nationalgetränk, ein Drink mit Grappa und
geschlagenem Eiweiß) erst hier im Westen Argentiniens zum Zuge
kommt.
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